Verkehrswacht macht ein dickes Minus
Da Aufträge für die Kadetten wegfallen, fehlen dem Verein Einnahmen. Wo gespart werden soll, wird bereits diskutiert.
Krefeld. Die Wahl zum neuen Geschäftsführer auf der Mitgliederversammlung der Verkehrswacht Krefeld lief reibungslos ab. Einstimmig wurde Polizeihauptkommissar Rainer Behrens zum Nachfolger von Rolf Roensch gewählt. Die Ernennung des Vorgängers zum Ehrenmitglied rundete den harmonischen Teil der Veranstaltung ab.
Im Kontrast dazu brechen für die Verkehrswacht schwierige Zeiten an. Denn für das Jahr 2012 wurde mit rund 2525 Euro erstmals ein Minus in solch einer Größenordnung erwirtschaftet. Der Grund: Für Großveranstaltungen im Königspalast werden immer seltener die Verkehrswacht-Kadetten angefordert. „Bei der Absperrung der Seitenstraßen wird kein Personal mehr eingesetzt und auch sonst wird lieber eine private Sicherheitsfirma beauftragt“, sagt Michael Haas, Vorsitzender der Verkehrswacht.
Dadurch fehlen dem Verein die nötigen Einnahmen, während die laufenden Kosten für die zwei Fahrzeuge und die gemieteten Räumlichkeiten am Bleichpfad 30 weiterlaufen. „Wir werden wohl auch noch für 2013 ein Minus haben“, sagt Haas. „Aber intern sprechen wir schon über Einsparmöglichkeiten.“
Falls sich auf der Einnahmenseite nichts ändere, müsse über günstigere Räume oder die Abschaffung eines der Fahrzeuge nachgedacht werden, so der Vorsitzende weiter. Hoffnung macht Haas jedoch, dass der KFC wieder in der vierten Liga spielt und so mehr „sicherheitsrelevante Spiele“ anstehen. „Es gibt bereits Zusagen, für diese Spiele unsere Kadetten in Anspruch zu nehmen“, erklärt Haas.
Ein weiteres wichtiges Thema auf der Versammlung war die landesweite Initiative „Achtung: Toter Winkel“, die von der Krefelder Verkehrswacht unterstützt wird. Darin geht es neben der Verwendung von Aufklebern an Lkw und Bussen besonders darum, Radfahrer für die Gefahren zu sensibilisieren. Da Lkw-Fahrer die Radfahrer nicht wahrnehmen, sollten die dann auf ihre Vorfahrt verzichten.
Angesichts des Todesfalls eines 75-jährigen Radfahrers am Dienstag am Ostwall unterstreicht Michael Haas auf WZ-Nachfrage noch einmal die Wichtigkeit dieser Kampagne. „Ganz besonders Senioren müssen wir noch stärker über die Gefahren des toten Winkels informieren und sie dafür sensibilisieren“, so der Vorsitzende des Vereins. Bei älteren Verkehrsteilnehmern bestehe großer Nachholbedarf. „Die Gruppe der Älteren wird immer größer und bleibt zudem länger mobiler.“