VHS: Lotsen für die Weiterbildung
Die Volkshochschule geht mit 79 Seminaren und 29 Top-Dozenten für die berufliche Qualifizierung in die Offensive.
Krefeld. Mit dem neuen Weiterbildungsprogramm „pro business“ spricht die Volkshochschule (VHS) jetzt gezielt kleine und mittlere Unternehmen an. Das Angebot umfasst neun Kompetenzfelder mit 79 Seminaren, die auf den jeweiligen Bedarf zugeschnitten werden. Dazu gehören sowohl klassische und modern ausgerichtete Schulungen für beispielsweise Management, Kommunikation und Sprachen als auch Themen wie Social-Media-Marketing und „young business“ für den Firmennachwuchs.
VHS-Leiterin Inge Röhnelt und Bereichsleiter Michael Schreiber positionieren ihre Einrichtung damit neu, ohne auf Traditionelles zu verzichten. Sie werben in einer 95-seitigen Hochglanzbroschüre nicht mit leeren Worten, sondern stellen stolz die ersten vier Partner für das neue Konzept vor: die Krefelder Firmen Ormazabal Anlagentechnik, Siempelkamp Gießerei und TRW Automotive sowie Mühlhoff Umformtechnik aus Uedem. Sie alle bilden unter anderem „Demografie-Lotsen“ aus. Diese sensibilisieren die Verantwortlichen eines Betriebs für demografisch bedingte Entwicklungen, analysieren die Altersstruktur und richten das Unternehmen personell zukunftssicher aus.
Wer sich diesen betrieblichen Herausforderungen mit Hilfe passgenauer Weiterbildung stellt, verschaffe sich deutliche Wettbewerbsvorteile. Für die Neuorientierung der Weiterbildungsmaßnahmen hat die VHS ein 29-köpfiges Dozenten-Team verpflichtet, das aus Führungspositionen der Wirtschaft oder aus dem Trainingsbereich kommt und über reichlich Praxis- und auch Auslandserfahrung verfügt.
„Wir stülpen den Betrieben kein vorgegebenes Programm über“, versichert Röhnelt. Zunächst werde im Beratungsgespräch der Bedarf ermittelt und dann gemeinsam geklärt, ob und wie dieser gedeckt werden soll. Natürlich sei solch hochwertige Qualifizierung nicht zu den günstigen VHS-Preisen für Kultur- und sonstige Veranstaltungen zu haben, weil Top-Dozenten entsprechend honoriert werden müssen. Das Geld stehe bei Betrieben allerdings nicht im Vordergrund der Weiterbildung, sondern eher die Effizienz der Schulung und die dafür aufzuwendende Zeit.
Schreiber nennt Beispiele für den Wandel bei den Maßnahmen. So reicht das Training moderner Kommunikations- und Präsentationstechniken bis hin zum Deuten von Mimik, Gestik und Gefühlswelt des Gegenübers. Gesundheitsthemen beschränken sich nicht auf die gesetzliche Arbeitssicherheit. Vielmehr werden Stressmanagement und Krankheitsvorsorge immer wichtiger, weil krankheitsbedingte Ausfälle zu betriebswirtschaftlichen Schäden führen und gesunde Mitarbeiter leistungsfähiger und motivierter sind.