Flächennutzungsplan: Linne will Düsseldorfer anlocken
Attraktive Wohngebiete in Forstwald und Fischeln sollen Einwohnerzahl stabilisieren.
Krefeld. Nach über zehn Jahren der Diskussion biegt der neue Flächennutzungsplan (FNP) für die Stadt Krefeld nun endlich auf die Zielgerade ein. Die Planungsverwaltung arbeitet mit Hochdruck daran, die Anmerkungen und Eingaben aus der zweiten Offenlage im Dezember abzuarbeiten, damit das Planwerk am 8. April in der Ratssitzung endgültig verabschiedet werden kann.
Das ist aus zwei Gründen wichtig, sagt Planungsdezernent Martin Linne, der die Verabschiedung als „wichtigen Meilenstein“ bezeichnet. Zum einen, weil der alte FNP aus dem Jahr 1974 stammt und nicht mehr Maßgabe für aktuelle Entscheidungen sein könne. Deshalb müsse man fast bei jedem Bauvorhaben den FNP ändern und die Bezirksregierung um Erlaubnis fragen.
Zum zweiten ist dieser Plan eine Antwort darauf, wie Krefeld sich in den nächsten 20 Jahren positionieren will. „Der FNP ist ein Möglichkeitsrahmen. Damit ist nichts über konkretes Baurecht gesagt oder gar entschieden“, betont Linne. „Aber in diesem Rahmen kann der Rat dann entscheiden, ohne die Bezirksregierung fragen zu müssen.“
Für Linne steht außer Frage, dass sich diese Positionierung Krefelds am Boom-Standort Düsseldorf orientiert, dabei aber die eigenen Stärken betont. „Mit Blick auf die schrumpfenden Einwohnerzahlen müssen wir unterschiedliche Klientel ansprechen und denen attraktiven Wohn- und Lebensraum anbieten. Dann können wir von dem Wachstum in Düsseldorf profitieren“, ist der Planungsdezernent sicher.
Dazu gehöre aber, dass man in Bereichen, wo eine perfekte Anbindung an Düsseldorf über Bahn oder Straßenbahn gegeben ist, neue Wohnflächen ausweist, sagt Linne und nennt die umstrittenen Flächen in Fischeln-Ost an der K-Bahn und das ehemalige Kasernengelände in Forstwald mit dem modernisierten Bahnhof.
Wichtige Voraussetzung für Krefelds neuen Flächennutzungsplan ist die Entscheidung des Regionalrates über Änderungen im übergeordneten Gebietsentwicklungsplan. Die soll am 3. April in Düsseldorf erfolgen. Erst dann kann Krefeld zum Beispiel über ein interkommunales Gewerbegebiet mit den Nachbarn sprechen.