Neue Grundsteuer Grundsteuer-Bescheide: Tausende Einsprüche von Krefeldern

Krefeld · 90 Prozent der Hauseigentümer in Krefeld haben die Grundsteuer-Erklärung mittlerweile abgegeben. Und gut 8,5 Prozent haben gegen ihren Bescheid vom Finanzamt Widerspruch eingelegt.

Beim Krefelder Finanzamt sind bislang knapp 70 000 Grundsteuer-Erklärungen eingegangen.

Foto: Ja/Andreas Bischof

Nach wie vor haben noch nicht alle Grundstückseigentümer in Krefeld ihre Grundsteuer-Erklärung abgegeben. „Im Finanzamt Krefeld sind bisher 69 800 Erklärungen von 77 400 eingegangen, rund 90 Prozent. Davon wiederum wurden rund 90 Prozent digital abgegeben“, teilte Silke Pixken, Leiterin des Finanzamtes Krefeld, jetzt mit.

Die Frist war eigentlich am 31. Januar 2023 abgelaufen. Alle Eigentümerinnen und Eigentümer, die ihrer Verpflichtung zur Abgabe der Grundsteuererklärung bisher nicht nachgekommen sind, haben ein Erinnerungsschreiben erhalten, sagt Silke Pixken. Werde die Erklärung weiterhin nicht abgegeben, müssten die Finanzämter die Besteuerungsgrundlagen schätzen.

Pflicht zur Steuererklärung besteht auch nach Schätzung

Die Finanzämter in Nordrhein-Westfalen haben vor einigen Wochen mit dem Versand von Schätzbescheiden begonnen. Nach der Sommerpause werden die restlichen Fälle, in denen keine Erklärung vorliegt, geschätzt. Pixken: „Wichtig ist: Die Verpflichtung zur Abgabe der Grundsteuererklärung bleibt auch nach einer Schätzung bestehen.“

Landesweit sind gut 80 Prozent der Erklärungen abgearbeitet. Das geht aus der Antwort des Finanzministeriums auf eine Große Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Darin hatten die Liberalen auch nach der Zahl der bisherigen Einsprüche in den einzelnen Städten und Kreisen von NRW gefragt. Laut Ministerium haben landesweit Steuerpflichtige bislang gegen etwa neun Prozent der Bescheide aus den NRW-Finanzämtern Einspruch eingelegt. In Krefeld liegt die Einspruchsquote leicht darunter, nämlich bei 8,53 Prozent. In der Antwort auf die Anfrage, die im Portal des Landtags (unter dem Reiter Dokumente) abrufbar ist, heißt es, dass in Krefeld 3659 Einsprüche registriert wurden. Dieser Stand bezieht sich allerdings auf Ende April, mittlerweile dürfte die Zahl weiter gestiegen sein. Nicht bekannt ist, wie groß der Teil der Einsprüche ist, über den noch nicht entschieden wurde.

Generell zeigt die Antwort auf die FDP-Anfrage, dass es in den rheinischen Großstädten vergleichsweise viele Widersprüche gibt, in Düsseldorf und Köln machten sie (Ende April) mehr als elf Prozent aus, in Aachen waren es gut neun Prozent. 

Die Abgabe der Grundsteuererklärung ist weiterhin digital über das Online-Finanzamt „Elster“ möglich. Auch die Unterstützungsangebote auf der digitalen Info-Plattform www.grundsteuer.nrw.de und die telefonische Hotline des Finanzamtes Krefeld steht unter 02151/854-1959, von Montag bis Freitag (9 bis 18 Uhr) weiterhin zur Verfügung.