Volksbank-Baustelle: Bagger gräbt sich acht Meter tief
In zwei Wochen wird mit dem Gießen der Bodenplatte aus Beton begonnen.
Krefeld. Ein 200-Tonnen-Kran ist notwendig, um den Schaufelbagger, den Mini-Bagger und den großen Kipplaster in die bereits jetzt fünf Meter tiefe Baugrube zu setzen.
Sie fressen sich in den nächsten Tagen drei weitere Meter in den Untergrund, damit in zwei Wochen mit dem Gießen der weißen Bodenwanne für die neue Volksbankzentrale an der St.- Anton-Straße begonnen werden kann.
„Die Sohle ist fertig; zurzeit sind wir mit der Wasserhaltung beschäftigt“, erklärt Thomas Hahn, Leiter der Bauausführung bei der Bauer Spezialtiefbau GmbH. Die starken Pumpen laufen von nun an rund um die Uhr, um das nachdrängende Grundwasser und das anfallende Regenwasser abzusaugen. Parallel läuft der Aushub in der 55 mal 45 Meter großen Grube.
Anfang Mai hat die „Arge Baugrube Neubau Hauptstelle Volksbank Krefeld“ mit der Trockenlegung zu Füßen der Dionysiuskirche begonnen. Die Firmen Bauer Spezialtiefbau GmbH, De Vet Wasserbau sowie J.H. Laarakkers Rückbau GmbH arbeiten hier unter dem Titel Arbeitsgemeinschaft gemeinsam an diesem aufwändigen Gewerk.
Mit einem patentierten Bohrverfahren haben sie 1000 Bohrlöcher mit einem speziellen Weichgel verfüllt, dass die Baugrube vor Grundwasser schützt. „Ansonsten hätten wir hier ein riesiges Freibad“, scherzt Thomas Hahn.
Wieso das nötig ist, erklärt Ralf Isleif, bei Bauer als Bauleiter für Sondertechniken zuständig. „Eigentlich liegt der Wasserspiegel an dieser Stelle bei 5,20 Meter, doch derzeit sind es 5,70 Meter.“ Stärkere Regenfälle, wie die in der vergangenen Woche, sind sofort zu spüren. Bei Niederschlägen von 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter ist der Grundwasserspiegel bereits um zwei Zentimeter gestiegen.
Das Injektionsmaterial ist eine Mischung aus zwei flüssigen und zwei Feststoffkomponenten. „Es bleibt geleeartig, dichtet Sand und Kies aber soweit ab, dass die Sohle nahezu grundwasserdicht ist“, sagt Isleif. Mindestens zwei Jahre lang halte dieses umweltverträgliche Abdichtungsmaterial.
Dennoch laufen die Pumpen laut Hahn während der gesamten Bauphase. „Sie werden frühestens in 16 bis 20 Wochen abgeschaltet, wenn das Kellergeschoss fertig ist und genügend Gebäudelast auf die wasserundurchlässige Betonwanne drückt, damit sie nicht vom Grundwasser hochgedrückt werden kann.“
Eigentlich sollte die Arge der Firmen Rostek & Pesch, Derichs & Konertz sowie Karl Heuck mit den Rohbauarbeiten Anfang Oktober schon beginnen.
Das hat nicht geklappt. Einen Grund hierfür nennt Wolfgang Bortz, der als Prokurist der Volksbank auch für den Neubau zuständig ist. „Der Kampfmittelräumdienst musste die Fläche noch mal sondieren; gefunden hat er aber nichts.“