Volksbank wehrt sich gegen Bankenabgabe
Das Geldinstitut präsentiert seinen Vertretern mit einer gesunden Bilanz und einem kabarettistischen Beiprogramm.
Krefeld. Sechs Prozent Dividende für die Einlage: Kein Wunder, dass die Verantwortlichen der Volksbank den Triumph ihrer gelegentlich als konservativ kritisierten Finanzstrategie feiern und sich von ihren Vertretern auf der jährlichen Versammlung und bestätigen lassen. "Wir sind anders als andere Banken", betont Klaus Geurden und erteilt jeglicher Art von Zockerei und globaler Renditeschlacht eine klare Absage. "Transparenz und Offenheit sind eine Verpflichtung", sagt der Vorstandsvorsitzende.
Leidenschaftlich wendet sich Geurden jedoch gegen eine drohende Bankenabgabe durch die Bundesregierung: "Das wäre eine Strafsteuer, die auch jene in Sippenhaft nimmt, die den globalen Wahnsinn nicht mitgemacht haben." Dann präsentiert Geurden nicht ohne Stolz die Bilanzsumme für 2009 von 956 Millionen Euro (plus vier Prozent), die Kundeneinlagen von 1,2 Milliarden Euro (+5,3 Prozent) sowie die ebenfalls gestiegene Zahl der Kunden (auf 62.455) und der Mitglieder (auf 26.739) des Genossenschaftsinstituts.
Ob Eigenkapital, Betriebsergebnis oder Bilanzgewinn - ein Zuwachs ist bei fast allen wichtigen Finanzparametern zu verzeichnen. Einzig das Volumen der Bausparverträge und des Kreditgeschäfts sei wegen der Finanzkrise rückläufig gewesen. Bei den Immobilien gelte schon länger: "Gebraucht schlägt Neu(bau)."
Nach diesen Zahlen fällt dann die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig aus und die 220 Mitgliedervertreter der Volksbank Krefeld lassen sich gerne auf den Kabarettisten Christoph Brüske ein. Der als Gast diverser TV-Sendungen bekannte Entertainer versucht, die Bankenwelt verständlich zu machen: "Ein Hedge-Fonds ist eine Mischung aus Betriebswirtschaft und Hütchenspiel." Um dann als profunder Kenner Krefelder Verhältnisse zu überraschen.
So weiß er, dass der Krefelder in Hölsch (Hüls) nur zu Gast ist. Und macht sich über Krefeld als Großstadt lustig: "Macht dich das Großstadtleben krank, dann zieh nach Vorst oder nach Lank." Auch weiß er, weshalb Ailton hier ist: "Er dachte, KFC heißt Kentucky Fried Chicken."