Von-Beckerath-Platz: Wilde Wiese als Oase für Insekten
Das Projekt wird vom Imkerverein begleitet.
Krefeld. In rund drei Monaten wird sich die kahle grau-braune Erdfläche auf dem Von-Beckerath-Platz in eine bunte Wildblumenwiese verwandelt haben. Dann blühen dort roter Mohn, blauer Rittersporn und gelbe Sonnenblumen um die Wette. Dieser erste derart begrünte Platz in der Innenstadt soll das Leben dort lebenswerter gestalten und einen Bereich für Insekten und Vögel bieten.
Vor einiger Zeit war der Platz noch eine wild bewachsene, unansehnliche Ackerfläche. „15 der rundherum wachsenden Kastanien waren von Bakterien befallen und mussten gefällt werden“, berichtet Matthias Pasch, Abteilungsleiter Grünunterhaltung beim zuständigen Fachbereich. Teilweise stehen die Stümpfe noch. Während es also auf dem Bürgersteig an einigen Stellen — der Haushaltsnot geschuldet — ziemlich ungepflegt aussieht, wird der etwa 1200 Quadratmeter große, eingezäunte Platz richtig schön.
Die Kanalbaumaßnahmen der SWK halfen mit, dass der Stadt keine Kosten entstanden. Pasch: „Das Grundwasser musste in das Erdreich eingeleitet werden. Danach haben die Mitarbeiter der Stadttochter das Erdreich bearbeitet, Mutterboden aufgebracht und 12,5 Kilo Blumensamen — eine Spende der Volksbank — eingearbeitet. Zusätzlich halfen sie beim Pflanzen von sieben etwa fünf Meter hohen Tulpenbäumen, die der Fachbereich Grünflächen selbst großgezogen hat.“ Sie werden jedoch erst in etwa zehn Jahren ihre grün-gelben Blüten entfalten.
Für die Wildblumenfläche machen sich die Mitglieder des Imkervereins Krefeld stark. Besonders ihr Vorsitzender Joachim Dönitz hat sich für den Blühstreifen eingesetzt. „Wir haben eine Fläche gesucht, um dem Insektensterben zu begegnen“, berichtet er. „Er sollte in der Stadt, aber nicht an einer vielbefahrenen Hauptstraße mit ihren Luftströmen liegen. Der Von-Beckerath-Platz mit der schönen Bausubstanz bot sich an, obwohl er recht groß ist.“
Wenn nicht bald weiterer Regen fällt, wird Dönitz die eingezäunte Fläche wohl besprengen müssen. „Eine Mahd ist erst im Herbst nötig“, berichtet der Jurist und frühere Richter am Amtsgericht. Er hofft, dass es auch im nächsten Jahr wieder Spenden gibt, um die einjährigen Pflanzen neu aussäen zu können: „Sie blühen einfach stärker als mehrjährige.“
Ein Infoschild soll dann auch am Platz aufgestellt werden, für alle, die neben den 40 Mitgliedern des Imkervereins tatkräftig oder finanziell mithelfen wollen. Wer sich schon jetzt engagieren will, wende sich an Joachim Dönitz unter Telefon 59 43 08.