Talentcampus: Deutsch pauken in den Ferien
Das Projekt fördert junge Migranten und hilft bei Sprachproblemen.
Krefeld. Acht Jugendliche aus acht Ländern haben ein Ziel: Sie wollen Deutsch lernen, und zwar so schnell wie möglich. Denn keiner von ihnen ist länger als neun Monate in Deutschland. Und die Sprache, das wissen sie, ist der Schlüssel zum Erfolg. Beim Spielen genauso wie in der Schule oder später im Beruf. Deshalb haben sie am ersten gemeinsamen Osterferien-Bildungsprogramm der Bürgerinitiative Rund um St. Josef, des Kommunalen Integrationszentrums und der Volkshochschule teilgenommen.
„Die Kinder haben oft in der Schule ein Manko, aber durch ihre Erfahrungen in mehreren Kulturen sind sie im kulturellen Bereich unheimlich weit“, sagt Doris Schlimnat von der VHS. Deswegen ist das Ferienprogramm auch zweigeteilt: Vormittags lernen die Kinder vier Stunden lang Deutsch und nachmittags gibt es vier Stunden lang kulturelle Förderung und Spiel. Insgesamt also acht Stunden Pauken und Spielen auf Deutsch, für die Teilnehmer in der Jugendfreizeitstätte St. Josef ein richtiger Crashkurs. „Die Kinder haben gemerkt, wie toll es ist, dass sie das Erlernte im Nachmittagsprogramm direkt anwenden konnten“, sagt Claudia Wartzek vom Kommunalen Integrationszentrum. „Und dass sie nicht nur im Schutzraum Schule bestehen können.“
„Wir haben viel Grammatik gelernt, das war anstrengend“, sagt Tamas Kanya (13). „Aber ich habe mich auch schon sehr verbessert“, sagt er. Der Anfang in der Schule war schwer für ihn, aber inzwischen hat er sich gut eingelebt. Und Projekte wie das Osterferien-Bildungsprogramm helfen ihm, sich noch besser zu verständigen — und damit zu integrieren.
Claudia Wartzek freut sich besonders, dass das Projekt nicht als gut gemeinte Eintagsfliege endet. „Die Finanzierung ist bis 2018 sichergestellt“, sagt sie. Und nicht nur in den Osterferien, sondern demnächst auch zusätzlich in den Sommer- und Herbstferien.