Weihnachtsmarkt in Linn Es weihnachtet an der Burg Linn
Linn · Am 8. und 9. Dezember locken die knapp 120 Hütten des Weihnachtsmarktes die Besucher in das historische Örtchen. 20 Aussteller sind diesmal zum ersten Mal dabei – darunter ein Diamantschleifer.
Ein Geheimtipp ist der Linner Weihnachtsmarkt offenbar nicht mehr: „Im Vorjahr stand hier ein Reisebus aus Holland schon eine Woche vor der Eröffnung. Da waren wir mitten im Aufbau“, berichtet Peter Winkmann vom Organisationsteam. Das besteht aus sieben bis acht Mitgliedern des Schützenvereins, die das ganze Jahr über mit den Vorbereitungen beschäftigt sind. In diesem Jahr steht die kleine Budenstadt im historischen Burgstädtchen am 8. und 9. Dezember wieder für tausende Besucher offen.
Knapp 120 Stände werden diesmal aufgebaut. „Wir wollen dabei immer auch etwas Neues dabei haben“, sagt Winkmann. Diese Vorgabe wird am zweiten Adventswochenende ganz eindeutig erfüllt: Gleich 20 Aussteller kommen, die bei den bisher 33. Weihnachtsmärkten in Linn noch nie zu sehen waren. Auch für Stammgäste gibt es also etwas zu entdecken. So zum Beispiel den „Römischen Diamantschleifer“, der am Winkmannshof im altertümlichen Gewand geschliffene Edelsteine anbietet. Oder einen Stand, an dem Kokosnussschalen aus fairem Handel aus Vietnam angeboten werden, die zu Windlichtern oder Servierschüsseln verarbeitet wurden.
Dorfgemeinschaft stellt den Markt gemeinsam auf die Beine
Schützen, Sportler, Gastronomen, Bürger packen gemeinschaftlich an, um den Markt auf die Beine zu stellen. „Das Schöne daran ist: Das Geld bleibt in Linn“, betont Winkmann. Erwähnt sei zum Beispiel Dieter Gall mit seinem Stand unter dem Motto „Linn 4 Africa“, der sich für ein Schulprojekt in Sambia einsetzt. Vor diesem Hintergrund hat die Dorfgemeinschaft wenig Probleme damit, dass der Besucheransturm seit Jahren immer größer geworden ist. Wie viele ganz genau kommen, wird diesmal erstmals genau gezählt – das Sicherheitskonzept macht es notwendig.
Im vergangenen Jahr war das Wetter beim Weihnachtsmarkt besonders schlecht – trotzdem kamen viele Besucher, erinnert sich Jennifer Morscheiser, Leiterin des Museums Burg Linn. Wind und Nässe seien damals ganz schön durch einige offene Marktstände gepfiffen. Diese wandern deshalb in die Mottenkiste: Die Schützen haben neue Holzhütten gezimmert, die teils auch anders platziert werden. Die Museumswiese wird entzerrt, gleiches gilt für den Andreasmarkt, auf dem wieder die Bühne stehen wird. Dort wird Oberbürgermeister Frank Meyer den Markt am Samstag, 8. Dezember, um 14 Uhr eröffnen. Auf der Bühne werden zudem das Musiktheater der Johansenschule, das Duo „acoustic flat“, der Shanty-Chor des Linner Gesangvereins und an beiden Tagen der Nikolaus zu erleben sein.
Grünkohl, Glühwein, Reibekuchen, Waffeln und Flammlachs werden unter anderem als kulinarische Schmankerl angeboten. Peter Winkmann betont allerdings, dass es in Linn – anders als auf kommerziell ausgerichteten Weihnachtsmärkten – alles nur einmal gibt.Schon ausverkauft sind die Gespensterführungen für Kinder, die an beiden Tagen angeboten werden. „Doch im Archäologischen Museum kann ja auch die aktuelle Ausstellung ,Rom lebt! Mit dem Handy in die Römerzeit’ besucht werden. Die ist mehr als nur ein Ersatz“, sagt Peter Winkmann.