Westwall: Kein Geld für Toiletten
Als Übergangslösung wurde ein mobiles WC aufgestellt, das kostenlos genutzt werden kann.
Krefeld. Als Reaktion auf die geschlossene Toilettenanlage auf dem Westwall hat die Stadt seit Anfang Juli dort eine mobile Toilette aufgestellt, die zu Markttagen unentgeltlich genutzt werden kann. Bereits seit dem 1. Mai kann die öffentliche Anlage aufgrund von baulichen Mängeln, deren Behebung 100.000 Euro kosten würde, nicht mehr genutzt werden.
"Die unterirdische Anlage musste wegen Schimmelbefall und Schäden im Beton aus gesundheitlichen und aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht geschlossen werden. Ein weiterer Betrieb ist nicht zu verantworten", erklärt Angelika Peters vom Presseamt. Dies sorgte vor allem an Markttagen bei Besuchern und Marktbeschickern für großen Unmut (WZ berichtete).
Die Lösung mit der mobilen Toilette auf Höhe des Westwalls 72 ist für Karl-Heinz Thiel keine Dauerlösung. "Zum einen sind die Kosten dafür zu hoch und zum anderen sollte eine vernünftige Anlage mit Waschmöglichkeit errichtet werden", sagt der Krefelder. Die Kosten für das mobile WC belaufen sich auf 12.000 Euro pro Jahr. Aber Mittel für eine neue Toilettenanlage sind zurzeit nicht vorhanden, so Peters.
Thiel ist auch der Meinung, dass auf dem langgestreckten Markt zwei Toiletten von nötig wären, um rechtzeitig seinem Bedürfnis nachkommen zu können. "Ich sehe die Stadt in der Pflicht Hygienevorschriften einzuhalten, die bei Verkauf von Lebensmitteln gegeben sind." Bei der Stadt hingegen sieht man mit der Aufstellung der mobilen Toilette diese Pflicht zunächst einmal für erfüllt an. "Das mobile WC hat man als freiwilliges Serviceangebot bereitgestellt. Eine rechtliche Verpflichtung auf Wochenmärkten Toilettenanlagen vorzuhalten besteht nicht", sagt Peters.
Dennoch wird das Thema Toiletten am Westwall die Stadt weiterhin beschäftigen: Im Liegenschaftsausschuss am 31. August und im Bauausschuss am 8. September. pp