Westwall oder Behnisch-Haus? Wochenmarkt am Westwall: „Veränderung ist notwendig“

Krefeld · Im Hinblick auf die Wochenmärkte in der Innenstadt will sich die Stadt Krefeld weiterhin um Dialog mit den Marktbeschickern und Aufklärung bemühen.

 Wie sieht die Zukunft des Wochenmarktes am Westwall aus? Darüber wird emotional diskutiert.

Wie sieht die Zukunft des Wochenmarktes am Westwall aus? Darüber wird emotional diskutiert.

Foto: Andreas Bischof

Im Streit um eine Verlegung des Wochenmarktes vom Westwall zum Behnisch-Haus an Dienstagen betont die Stadt, sich weiter um Dialog und Aufklärung zu bemühen. Bereits letzte Woche seien die Händler sowohl bei einer gemeinsamen Runde mit Politik und Verwaltung als auch in Einzelgesprächen ausführlich über die Vorschläge informiert worden, wie der Markt künftig attraktiver gestaltet werden könnte. „Dass nun Unterschriften gegen eine angeblich geplante Verlegung gesammelt werden, hat uns doch überrascht“, sagt Innenstadtkoordinator Thomas Brocker. „In den Gesprächen ist immer deutlich geworden, dass wir den Händlern die Hand reichen und mit ihnen gemeinsam Lösungen finden möchten.“ Die letzte Entscheidung, wie es mit den Märkten weitergeht, treffe dann die Politik in der Bezirksvertretung Mitte.

Grundsätzlich ist es aus Sicht der Stadt nicht zu bestreiten, dass die Märkte in ihrer jetzigen Form unter Besucherschwund leiden und seit Jahren im Niedergang begriffen sind. „Wer die Westwall-Märkte aus früheren Zeiten kennt und mit den heutigen vergleicht, kann nicht ignorieren, dass Handlungsbedarf besteht“, meint Claire Neidhardt, Leiterin des Stadtmarketings. „Veränderung ist immer schwierig, aber sie ist auch manchmal notwendig, um Zukunftsperspektiven zu schaffen“, so Neidhardt. Es sei nicht gerade motivierend, wenn schon die bloße Präsentation von Ideen und Vorschlägen auf derart massive Ablehnung stoße.

Wie berichtet, wollen viele Markthändler dienstags lieber am Westwall bleiben, auch die von der Stadt vorgeschlagene Verlängerung der Marktzeit am Behnisch-Haus auf 15 Uhr lehnen einige ab. Die Ecke am Behnisch-Haus sei tot, ohne Laufkundschaft, zudem gebe es kaum Parkplätze, der Lieferverkehr habe zu wenig Platz. Die Stadt sorgt vor allem der starke Rückgang der Marktbeschicker am Westwall: 2010 seien es noch 55 (freitags) und 20 (dienstags) gewesen, jetzt noch 30 und 10. Hoffnungsvoll seien positive Signale der Händler zum Konzept am Freitag, das etwa Sitzgelegenheiten und Mittagessenangebote samt Foodtruck sowie mobiles Grün vorsieht. A.S.