Wintereinbruch: Diesmal will die Stadt gut gerüstet sein
In den Lagern der GSAK liegt tonnenweise Streusalz. Im vergangenen Winter war es Mangelware.
Krefeld. Dieses Jahr soll es anders werden. Auch wenn der Winter wieder so hart werden sollte wie im vorigen Jahr: Einem Engpass beim Streusalz hat die Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft (GSAK) vorgebeugt. Im Lager liegen seit März/April 600 Tonnen Salz und 200 Tonnen Sand, die auf die ersten glatten Straßen warten.
Im vorigen Jahr war das Streusalz wegen des langen und kalten Winters ausgegangen. Die Lager waren leer, vom Lieferanten war nichts mehr zu bekommen. Nicht nur in Krefeld, sondern deutschlandweit. Um flexibler reagieren zu können, hat die GSAK nun einen weiteren Lieferanten aufgenommen.
"Wir haben nun die Möglichkeit, 4000 Tonnen Salz nachzubestellen", sagt Holger Funke, Einsatzleiter der GSAK. Viel mehr als durchschnittlich pro Winter benötigt wird.
Je nach Konditionen kostet eine Tonne Salz zwischen 60und 80 Euro, eine Tonne Sand rund zehn Euro. Wegen der Engpässe waren die Preise im vergangenen Jahr jedoch in die Höhe geschnellt: Salz kostete bis zu 300 Euro pro Tonne, Sand immerhin noch 30 bis 40 Euro pro Tonne, denn er musste extra aufbereitet werden.
Dass die GSAK den Streudienst nicht komplett von Salz auf Sand umstellt, liegt an der Beschaffenheit des Materials: "Das Feuchtsalzgemisch, mit dem wir die Straßen streuen, bringt den Tauvorgang schneller in Gang als Sand", erklärt Funke. Sand würde mit seiner "gewissen abstumpfenden Wirkung" vor allem für Gehwege genutzt.
40 bis 60 Einsätze fahren die Mitarbeiter im Schnitt pro Winter - je nachdem, wie kalt es ist. Im Sommer lenken die Fahrer der Streuwagen Müllwagen und Kehrmaschinen.
Insgesamt gibt es in der Stadt rund 850 Kilometer Straßen, die im Auftrag der Stadt durch die GSAK betreut werden. Davon sind in der Streustufe mit der höheren Priorität rund 300 Kilometer.
Die GSAK ist für alle Straßen innerhalb geschlossener Ortschaft zuständig. Die Ausnahme bilden Straßen der Reinigungsklasse VIII, wo die Räum- und Streupflicht bei den Anliegern liegt. Für Straßen außerhalb der geschlossenen Ortslagen zeichnen die Straßenbaulastträger verantwortlich, beispielsweise der Landesbetrieb Straßen NRW.
Seit Mitte Oktober sind die 100 Mitarbeiter und die neun Streuwagen in Bereitschaft. Der Wetterdienst hatte da schon die ersten Frostwarnungen herausgegeben, doch es handelte sich um Fehlalarm. Schon in den kommenden Tagen könnte es allerdings soweit sein.