Edelstahl: Standort Krefeld gestärkt
Nirosta investiert rund 250 Millionen Euro. 200 Beschäftigte aus Benrath wechseln ins Werk Stahldorf.
Krefeld. Dass bei der Verlagerung des Werkes von Thyssen-Krupp Nirosta (TKN) in Düsseldorf-Benrath nach Krefeld alle 534 Arbeitsplätze erhalten bleiben, kann Personalvorstand Klaus-Peter Hennig nicht bestätigen.
Nihat Öztürk von der IG Metall hatte sich in Düsseldorf entsprechend geäußert und von Arbeitsplatzangeboten in Krefeld und Duisburg gesprochen. "Wir versuchen, für die Beschäftigten in Benrath auf der Zeitachse zu vernünftigen Lösungen zu kommen", sagte Hennig auf WZ-Nachfrage.
Nach Angaben des Managers soll der Standort Benrath bis 2015 geschlossen werden. Der Umzug nach Krefeld wird 2013 beginnen. Das Unternehmen will in den nächsten fünf Jahren an der Oberschlesienstraße 250 Millionen Euro investieren. Der Aufsichtsrat wird dieses Konzept am 2. Dezember beschließen.
"Von den Beschäftigten in Benrath werden rund 200 nach Krefeld wechseln", so Hennig. Weitere 80 Mitarbeiter gehen in Vorruhestand oder Altersteilzeit. Über die Möglichkeiten für die restlichen 254 Beschäftigten werde verhandelt.
Hennig wies darauf hin, dass in den nächsten Jahren auch am Standort Krefeld "weit über 100 Mitarbeiter" in Vorruhestand oder Altersteilzeit gehen können. Dies eröffne Perspektiven für Jüngere. Ein Teil der 250 Millionen Euro fließe auch in diese Maßnahmen. Betriebsbedingte Kündigungen schloss Hennig aus.
Thyssens Edelstahlsparte war vor zwei Jahren in die Verlustzone gerutscht. Um Kosten zu sparen, soll die Logistik verbessert werden. Der Nachteil des Betriebes in Benrath liegt darin, dass dort keine Brammen (Vormaterial für Bleche und Bänder) produziert werden können.
Sie müssen deshalb per Zug oder Bahn aus anderen TKN-Standorten nach Düsseldorf transportiert werden. Laut Hennig wird die Gruppe durch die Stärkung des Standortes Krefeld flexibler. Künftig können hier Stähle in allen Güteklassen hergestellt werden.
Mit den hohen Energiekosten in Deutschland wird Thyssen-Krupp Nirosta allerdings weiter leben müssen. Konkurrent Outokumpu aus Finnland zahlt deutlich weniger.