Einweihung: Heiße Sache - Neue Formerei
Die Siempelkamp Gießerei stellt die zweitgrößte Einzel-Investition der Firmengeschichte vor.
Krefeld. Nach neunmonatiger Modernisierung präsentierten die Verantwortlichen des Unternehmens ihre neue Mittel- und Großgussformerei. Beim Pressegespräch stellte Michael Szukala, Geschäftsführer der Holding und Sprecher der Siempelkamp Giesserei, die Dimensionen der Investition vor, die in jeder Beziehung rekordverdächtig sind: aus wirtschaftlicher Sicht mit einer Summe von 20 Millionen Euro und aus technischer Sicht mit 1000 Quadratmeter Formfläche sowie mit weiteren 1100 qm Aufstampf-, Lager- und Verkehrsfläche. Ganz zu schweigen von den Tischen aus Sphäroguss, die hier gefertigt werden, bis zu 250 Tonnen wiegen und nur per Schwerlasttransport bewegt werden.
Beliefert werden vor allem die Energiewirtschaft, der Pressen-, Mühlen- und Maschinenbau mit Gehäusen und tragenden Konstruktionen für Motoren, Turbinen oder Windanlagen.
Die Konjunktur sei gut, trotz der fast inflationären Tendenz bei den Rohstoffpreisen. Für Blech und Schrott hätten sich die Preise seit 2004 von 130 Euro pro Tonne verdreifacht, für Roheisen gar vervierfacht, sagt Technischer Geschäftsführer Stefan Mettler.
Die anhaltend gute Auslastung habe seit 2001 (333 Mitarbeiter) bis heute (470) zu neuen Arbeitsplätzen beigetragen und werde im nächsten Jahr die 500 überschreiten. Bei den Auszubildenden, vorzugsweise Gießereimechaniker, Modellbauer und Mechatroniker, habe sich die Zahl gar verdoppelt (aktuell 25 in der Gießerei). An qualifizierten Nachwuchskräften in den technisch-gewerblichen Berufen fehle es nicht, schon eher bei den Führungskräften für das 10-köpfige Engineering-Team. "Wir würden uns eine größere Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein wünschen", ist das Signal an die Lehre. Bei der Einweihungkündigten die Verantwortlichen auch schon das nächste Großereignis an: Im Sommer steht das 125-jährige Firmenbestehen an.