Jubiläum 100 Jahre edle Binder made in Krefeld
Der Krawattenhersteller Ascot ist 100 Jahre alt. Das Familienunternehmen wird in der vierten Generation geführt.
<strong>Krefeld. Das Leben der Familie Moese ist in diesem Monat seit 100 Jahren untrennbar mit der Krawatte verbunden. Der Beginn der gemeinsamen Geschichte verlief jedoch nicht ganz so seidenglatt, wie die edlen Binder daherkommen. "Unser Urgroßvater und Firmengründer Karl Moese hatte zwar viel Sinn für Qualität und Schönheit, aber nicht für das Geschäft", lächeln Jan Moese und seine Schwester Barbara Pauen, die mit ihrem Vater Wolfgang heute die Geschicke des Hauses an der Hülser Straße 335 leiten. "Aber er hatte eine tüchtige Frau, und es ist ihr zu verdanken, dass die junge Firma ,Ascot’ über zwei Weltkriege und eine Weltwirtschaftskrise hinweg wuchs." Der Name des Unternehmens stammt von einem Pferderennen-Besuch des Ahnherrn in England. Innovative, engagierte Kaufleute und talentierte Finanzstrategen folgten in der Firmenführung. Wolfgang Moese, der für die dritte Generation steht, hatte die Idee, sich mit Hermann-Kurt Schwartz zusammenzuschließen. "Beide machten aus der Firma ein florierendes Unternehmen." Ihnen gelang es, durch Ausstellungen auf internationalen Modenmessen in Paris und Florenz in den 80er und 90er Jahren mehrere 100 Kunden weltweit hinzuzugewinnen. Barbara Pauen und Jan Moese, die vierte Generation im Unternehmen, hatten zuerst keine Beziehung zur Firma. Die Tochter widmete sich der Weinbranche, und der Sohn wollte seine Fahrradleidenschaft zum Beruf machen. "Doch wir konnten uns der Vision vom perfekt gemachten Produkt, das sowohl uns als auch unsere 45 Mitarbeiter in Krefeld treibt, nicht entziehen. Es macht Spaß, die Kunden von der hochwertigen Sache zu begeistern."
Die Hauptkunden sitzen in Europa, Australien und Südafrika
Zwischen 60000 und 70000 handgefertigte Krawatten verlassen mit dem Ascot-Label jährlich das Haus. Die Hauptkunden sitzen in Europa, Australien und Südafrika. Daneben gibt es die Firmen Hemley, Moese & Schwartz und die Seidenweber GmbH, die im Ausland gute Konfektion fertigen.
Ohne Krawatte geht fast nichts. Moese: "Immer mehr Leute in der Werbung tragen sie. Der Geschäftsmann im Anzug ist ohne den Schlips nicht angezogen. Die ersten Anzeichen sind da, dass die Krawatte wieder stärker Beachtung findet. Wir haben auch die 70er Jahre überstanden, in denen das nicht so war."
Trend Im kommenden Herbst werden die Krawatten schmaler. Sieben Zentimeter und weniger zählen sie dann an ihrer breitesten Stelle. Die Farben: Gedeckt Bordeaux, Schwarz und Royal. Streifenmuster sind angesagt.