Protest: Auf dem Weg in den Streik
An einem Demonstrationszug durch die Stadt haben sich rund 1000 Stahlarbeiter beteiligt. Sie fordern acht Prozent mehr Lohn.
Krefeld. Um ihren Forderungen in den laufenden Tarifverhandlungen nach acht Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen, sind die Krefelder Stahlarbeiter am Freitag in ihren zweiten Warnstreik getreten. "Wir haben heute in beeindruckender Weise die Arbeit in den Krefelder Stahlwerken und Betrieben stillgelegt", freut sich Peter Behr, Erster Bevollmächtigter und Geschäftsführer der IG Metall in Krefeld, bei der Kundgebung vor der Fabrik Heeder. Laut IG Metall haben sich rund 1000 Mitarbeiter an einem Demonstrationszug vom Werksgelände an der Oberschlesienstraße zum Platz der Wiedervereinigung beteiligt. Mit Fahnen, Bannern und in roten "Warnstreik"-Westen ziehen Arbeiter von ThyssenKrupp Nirosta, dem Deutschen Edelstahlwerk, Schmolz und Bickenbach sowie vonValti Deutschland über die Gladbacher Straße zur Abschlusskundgebung. "Wir sind streikbereit. Das ist das Signal des heutigen Tages", sagt Bernd Kalwa, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates von Thyssen-Krupp Nirosta, zu den Teilnehmern. Das momentane Angebot der Arbeitgeber von 3,5 Prozent mehr Lohn sei eine Provokation hoch drei. "Die wir nicht hinnehmen", so Kalwa, der auch in der Verhandlungskommission sitzt. "Das Angebot ist eine absolute Frechheit, wo die Gewinne explodieren", zeigt sich DGB-Kreisvorsitzender Ralf Köpke kämpferisch. "Ihr seid die, die diese Gewinne ermöglicht haben. Wir werden diese acht Prozent erkämpfen." Ob es zur Urabstimmung und einem eventuell unbefristeten Streik kommt, hängt nun vom Ergebnis der nächsten Verhandlungsrunde am 19. Februar in Ratingen ab. Die Verhandlungskommission werde dann eine Empfehlung abgeben, die in den Betreiben diskutiert werden soll. "Dann können wir über das Angebot reden, oder wir bereiten die Urabstimmung vor", lässt Behr das weitere Vorgehen offen.