Eisenbahn-Auftrag: 32 Sprinter aus Uerdingen
Siemens und Bombardier bauen 64 Elektro-Triebzüge für Nederlandse Spoorwegen. Gesamtauftrag liegt bei 399 Millionen Euro.
Krefeld. Das gemeinsame Sprinter-Konsortium von Konsortialführer Bombardier Transportation und Siemens ist von der Niederländischen Eisenbahn (Nederlandse Spoorwegen, NS) mit der Lieferung von 32 vierteiligen und 32 sechsteiligen Elektrotriebzügen beauftragt worden. Das Gesamtvolumen des Auftrags beläuft sich auf etwa 399 Millionen Euro. Dabei beträgt der Anteil für Bombardier ca. 162 Millionen, Siemens übernimmt einen Anteil von ca. 237 Millionen Euro.
Mit diesem Auftrag werden die ersten beiden Optionen von insgesamt fünf eines 2005 unterzeichneten Vertrags eingelöst. Darüber hinaus sieht der Vertrag die Lieferung einer Reihe von Ersatzteilen vor.
Da das Tempo der Fahrzeugproduktion erhöht wurde, soll dieser zusätzliche Auftrag nun in 13 statt in 32 Monaten, d.h. zwischen Oktober 2009 und November 2010, ausgeliefert werden.
Siemens wird den Großteil der Produktion in seinem Transportation-Systems-Werk in Uerdingen an der Duisburger Straße bewältigen. Die vierteiligen Züge werden an den Bombardier-Produktionsstätten in Aachen und Hennigsdorf gefertigt.
Die neuen Züge basieren auf einem Bombardier-Siemens-Design und wurden an die spezifischen Anforderungen der NS und des niederländischen Eisenbahnsystems angepasst. Sie sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zugelassen und Erwartungen der Fahrgäste an attraktives Design, Fahrkomfort, Fahrgastinformationssysteme, Kameraüberwachung und eine bessere Rundumsicht dank breiterer Fenster abgestimmt. Aufgrund der verbesserten Zugänglichkeit der Züge werden die Haltezeiten in Bahnhöfen reduziert, die Sicherheit erhöht und Hindernisse für Fahrgäste, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, beseitigt.
Stephane Rambaud-Measson, President Mainline and Metros, Bombardier Transportation, erklärte: "Wir arbeiten gegenwärtig noch an der Erfüllung der ersten Order und freuen uns, dass die NS bereits jetzt durch das Einlösen dieser Optionen ihr Vertrauen in die Gesamtleistung des Sprinter-Vertrags deutlich macht. Da eine frühzeitige Lieferung für die NS von großer Bedeutung ist, werden wir an Standorten produzieren, die eine beträchtliche Verkürzung unserer Lieferzeiten ermöglichen."
Martin van Pernis, Vorstandsvorsitzender von Siemens Niederlande, ergänzte: "Die Vergabe des Basisauftrags für 35 Sprinter-Züge im Jahr 2005 zeigte, dass die Nederlandse Spoorwegen Vertrauen in das Konzept des Konsortiums für diesen Transportsektor hat. Dies wird durch den Folgeauftrag für weitere 64 Sprinter-Züge erneut bestätigt. Die zusätzliche Kapazität dieser Fahrzeuge wird es der NS ermöglichen, die wachsenden Fahrgastzahlen zu bewältigen."
Und Aad Veenman, President von NS "Der Personenzugverkehr erlebt in den Niederlanden einen Boom, da viele Autofahrer von der Straße auf die Schiene wechseln. Mit dem Kauf dieser neuen Sprinter können wir die steigende Nachfrage der Passagiere befriedigen." Die Fahrzeuge sollen den Ausbau des Pendlerverkehrs im dicht besiedelten Westen der Niederlande ermöglichen und die älteren Fahrzeuge der NS schrittweise ersetzen.