Krefeld Fressnapf verlegt Immobiliensparte nach Venlo
Update: Fressnapf bestätigt die WZ-Recherche jetzt offiziell. Eine steuerliche Analyse habe erhebliche Wettbewerbsnachteile in Krefeld ergeben.
Krefeld. Update vom 1. Juni, 18.26 Uhr: Nun kommt doch die offizielle Bestätigung der WZ-Recherche: Die Geschäftsführung der Fressnapf-Gruppe hat entschieden, die Fressnapf Immobilien- und Vermögensverwaltungs GmbH (FIV) im ersten Quartal 2017 ins niederländische Venlo zu verlegen. Als Begründung nennt die Gruppe, die forcierte Internationalisierung von Venlo aus weiterbetreiben zu wollen. Auswirkungen auf den Standort der Unternehmenszentrale in Krefeld geben es keine.
Der Umzug sei Bestandteil des Unternehmensziels, die europaweite Marktführerschaft zu sichern. „Dabei liegt ein wesentlicher Fokus auf der internationalen Expansion, die im Wesentlichen aus eigenen Mitteln vorangetrieben wird.“ Im Rahmen einer steuerlichen Analyse haben sich erhebliche Wettbewerbsnachteile in Krefeld ergeben.
Bericht vom 1. Juni, 12.15 Uhr: Schlechte Nachrichten für Krefelds Wirtschaft: Nach WZ-Informationen verlegt der Tierbedarfs-Riese Fessnapf seine Immobiliensparte nach Venlo. Dem Vernehmen nach sollen bis zu 40 Mitarbeiter in Krefeld davon betroffen sein. Die Fressnapf Holding sah sich am Dienstag nicht in der Lage, eine entsprechende Anfrage zu beantworten und verwies auf weitergehende Information „aus Unternehmenssicht“ am Mittwoch.
Wie die WZ erfuhr, herrscht unter den betroffenen Kollegen Unruhe. Die räumlichen Veränderungen seien ein Einschnitt ins Familienleben, zum einen. Zum andern gibt es eine große Zukunftsangst bezüglich der unklaren Unternehmenspläne von Fressnapf. Es gibt zudem Befürchtungen, dass der Schritt in Richtung Nachbarland nur der Anfang einer Politik sein könnte, die in einer Ausgliederung in eine andere Servicegesellschaft mündet.
In einer Betriebsversammlung sei als hauptsächliche Begründung eine ordentliche Steuerersparnis durch den Umzug genannt worden. Und: Es gebe keinen Betriebsrat, der die Pläne habe verhindern können. Zu all dem gab es gestern keine offizielle Stellungnahme des Unternehmens.
Dabei möchte man in Krefeld meinen: ausgerechnet Venlo. Die Partnerstadt, mit der künftig gemeinsame Gremien unterhalten werden und mit der man auch wirtschaftliche weiter zusammenwachsen soll. Für Krefelds Wirtschaftsförderer Eckart Preen kein Problem: „Ich bin mir sicher, dass da nicht aktiv abgeworben wurde. Natürlich ist es schade für Krefeld.“