Gesellenstücke: Wenn Tischler zu Designern werden
20 frisch gebackene Gesellen zeigten ihre Arbeiten bei der Ausstellung "Die gute Form"
Krefeld. Eine Stereo-Anlage, hängende Sideboards mit schrägen Schubladen und ein mobiler Küchenwagen. Ein schlicht aussehender Schrank, der sich erst bei genauerem Hinsehen als Schmink-Kommode mit integriertem Spiegel entpuppt. Alle Gegenstände sind Unikate, die es so in keinem Geschäft zu kaufen gibt. Unter dem Motto "Die gute Form" standen die 20 handgefertigten Gesellenstücke, die junge Tischler in der Museumsscheune eine Woche lang präsentierten.
Zum 18. Mal fand der Wettbewerb der Krefelder Tischler-Innung statt, der dieses Handwerk dadurch als Beruf mit Zukunft ins Blickfeld rücken will. Die Arbeiten der frischgebackenen Gesellen zeigten, dass Tischler auch Designer sein können, die Ästhetik und Funktionalität miteinander verbinden.
Um so schwerer fiel es der Jury, die drei besten Möbelstücke auszuwählen. "Kriterien waren dabei der moderne Entwurf, die Idee, gutes Design und eine funktions-und materialgerechte Konstruktion", erläuterte Jan Simons, Obermeister der Tischlerinnung. Diese Vorgaben habe der 19-jährige Steven Jaudt mit seinem Gesellenstück, einem Barschrank, erfüllt. Dafür erhielt er den ersten Preis. Auf den zweiten Platz kam der 19-jährige Thomas Kruse für sein hängendes Sideboard mit integrierten Glastüren. Platz drei erhielt Rene Dreweck, der ebenfalls ein Sideboard entworfen und liebevoll auf den Namen "Knut" getauft hatte.