Kampf um das Weihnachtsgeld

Verdi will in der kommenden Woche in Krefeld und am linken Niederrhein Beschäftigte zu diesem Thema informieren.

Krefeld. „Weihnachtsgeld“, sagt Mechthild Schratz, „ist kein Geschenk des Himmels. Weihnachtsgeld ist erkämpft worden durch die Gewerkschaften.“ Die Geschäftsführerin der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Linker Niederrhein kündigt eine Informationswoche zu diesem Thema an: „Von Montag bis Freitag nächster Woche werden wir Firmen und Betriebe in Krefeld und Umgebung sowie Mönchengladbach und Umgebung aufsuchen und Beschäftigte über dieses Thema informieren.“

Schratz und ihr Stellvertreter Dominik Kofent haben Zahlen mitgebracht: „Wir haben festgestellt, dass 71 Prozent der Mitarbeiter in Firmen mit Tarifbindung Weihnachtsgeld bekommen, aber nur 41 Prozent in Firmen ohne diese Bindung.“ Die Hans-Böckler-Stiftung habe ermittelt, dass 66 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder regelmäßig Weihnachtsgeld bekommen, bei den Nicht-Mitgliedern seien es nur 53 Prozent. „Weihnachtsgeld ist kein Luxus: Besondere Anschaffungen wie eine Waschmaschine oder Winterkleidung für die Kinder sind wegen der Teuerungsraten für viele durch den normalen Lohn nicht mehr erschwinglich“, sagt Schratz.

Schwerpunkte für die Info-Woche zum Thema werden die Bereiche Einzelhandel, Verkehr, Postdienste, Speditionen und Logistik sein. „Wir haben uns in diversen Betrieben angemeldet. Dort, wo wir nicht hineinkönnen, weil wir dort keine Mitglieder haben, werden wir vor der Tür informieren“, kündigen die Verdi-Vertreter an. So werde die Gewerkschaft zum Beispiel am kommenden Donnerstag am Busbahnhof hinter dem Hauptbahnhof mit Busfahrern sprechen, vor allem mit denjenigen, „die für private Unternehmen mit einer anderen Art von Verträgen fahren. Unsere Kritik: Die haben teilweise Dumpingverträge. Wir kennen eine Firma, bei der pro Krankheitstag 15 Euro vom Weihnachtsgeld abgezogen werden. Wir kritisieren auch die öffentlichen Unternehmen, die mit diesen Firmen zusammenarbeiten“, sagt Schratz.

Verdi will diese Info-Veranstaltungen dokumentieren und schrittweise ins Internet stellen: www.verdi-lnr.de