Deutsche Post: Werben für Berufsstart in Gelb
Die Deutsche Post kooperiert mit mehreren Schulen, um Ausbildungsplätze zu besetzen.
Krefeld. Für Denis Basta und Vivien Herrmann hat der Ernst des Lebens begonnen — doch traurig sind sie deswegen nicht. Die beiden haben ihre Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen bei der Deutschen Post in Krefeld angefangen. Als Ausbildungsbetrieb hat der 17-jährige Denis Basta die Deutsche Post erst in der Schule kennengelernt — dank des Schulkontaktmanagements der IHK Mittlerer Niederrhein.
Vor einem Jahr hat das Unternehmen mit der Theodor-Heuss-Schule in Stahldorf einen Kooperationsvertrag geschlossen. „Erst wurde uns die Ausbildung bei der Deutschen Post im Unterricht vorgestellt“, berichtet Basta. „Dann habe ich dort im November ein dreiwöchiges Praktikum absolviert, und das hat mich überzeugt.“
Auf gleichem Weg hat Vivien Herrmann ihren Ausbildungsplatz gefunden. „Ich wusste lange nicht, was ich später einmal machen will“, sagt die 16-Jährige. „Aber während des Praktikums habe ich gesehen, wie abwechslungsreich dieser Beruf ist.“
Insgesamt 94 Lehrlinge arbeiten bei der Deutschen Post für die Niederlassung „Brief Duisburg“, die für die Zustellstützpunkte in den Postleitzahlenbereichen 46 und 47 zuständig ist. Ausgebildet werden sie zu Fachkräften oder Kaufleuten für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen sowie zu Mechatronikern.
„Wir bilden nur für unseren eigenen Bedarf aus und übernehmen alle Azubis, die geeignet sind“, sagt Tanja Schmischke, die als Ausbilderin für die Schulkooperationen zuständig ist. „Doch uns erreichen immer weniger gute Bewerbungen. Gerade im eher ländlichen Raum haben wir Probleme, Fachkräftenachwuchs zu finden.“
Das Unternehmen ist deshalb in die Offensive gegangen und macht bei Schülern aktiv Werbung für sich. „Unser Ziel ist es, für jeden unserer acht Zustellstützpunkte eine Kooperationsschule zu finden“, sagt Schmischke. „Drei — in Willich, Hüls und Stahldorf — haben wir bereits gefunden.“
Gabriele Götze, die Schulkontaktmanagerin der IHK, begleitet die Partnerschaft mit der Theodor-Heuss-Schule. „Dieser kostenlose Service der IHK sorgt dafür, dass die Kooperationen nicht einschlafen, weil sich immer jemand aktiv von außen kümmert“, sagt sie.
Vor etwa einem Jahr wurde die Schulpartnerschaftsvereinbarung geschlossen. „Der Vertrag enthält ganz konkrete Aufgaben, die beide Partner erfüllen müssen“, erklärt Götze.
Angelika Franken, Koordinatorin für Studien- und Berufsorientierung an der Theodor-Heuss-Schule, weiß, wie wichtig eine frühzeitige Berufsorientierung ist. „Gerade Hauptschulen bereiten auf das Berufsleben vor“, sagt sie. „Wir wollen unseren Schülern den direkten Weg in die Ausbildung ermöglichen. Und dafür sind Kooperationen mit Unternehmen ein ganz wichtiger Baustein.“