Ein Unternehmer aus Leidenschaft

Nach dem freiwilligen Ausstieg beim chinesischen Baumaschinenhersteller XCMG geht Franz Hajek neue Wege.

Krefeld. Franz Hajek ist ein Unternehmer, wie er im Buche steht. Er sprüht geradezu vor Unternehmensgeist. Zielstrebig und beharrlich macht er sich an die Gründung oder Übernahme eines neuen Betriebes und formt ihn nach seinen Vorstellungen. Es dauert nie lange, bis sich der Erfolg einstellt.

So war es bei seinem ersten großen Projekt Fluitronics, das er inzwischen an die XCMG-Gruppe (Xuzhou Construction Machinery Group), den größten chinesischen Baumaschinenhersteller, verkauft hat. Und so ist es auch bei seiner jüngsten Unternehmensgruppe Triadon, die er gerade um drei weitere Gesellschaften ergänzt hat.

Doch was treibt einen Unternehmer, nicht seinem erfolgreichen Betrieb treu zu bleiben, sondern immer wieder neue Herausforderungen und Chancen zu suchen, aber dabei auch Risiken in Kauf zu nehmen?

Schließlich hatte Hajek mit Fluitronics 2005 eine Gesellschaft übernommen, die er 2008 von Düsseldorf nach Krefeld verlagert, restrukturiert und zu einem der führenden deutschen Engineering-Unternehmen für hydraulische Systemlösungen entwickelt hat.

Alles war auf Wachstum programmiert. Auch das Grundstück im Europark Fichtenhain mit 26 000 Quadratmetern Grundfläche, das mit der Option auf eine spätere Expansion von der Wirtschaftsförderung erworben wurde. In Hajek reifte jedoch die Erkenntnis, dass ein kleines mittelständisches Unternehmen nicht aus eigener Kraft in von ihm gewünschte Dimensionen wachsen kann. Deshalb entschloss er sich zur Kooperation mit XCMG.

Hajek wurde Mitgeschäftsführer bei den finanzstarken Chinesen und ebnete ihnen den Weg nach Europa. Dafür opferte er sogar sein Mehrheitsrecht an Fluitronics, behielt sich allerdings mit 30 Prozent die Sperrminorität und damit das Mitspracherecht vor. Selbst ein Rückkaufrecht hatte er sich gesichert, sagte er gegenüber der WZ. Als er merkte, dass er einen zuverlässigen Partner gefunden hatte, hat er sich dann doch anders entschieden und auch seine restlichen Anteile verkauft. Allerdings bleibt er mit XCMG freundschaftlich verbunden und als Berater tätig.

Der Verkauf gibt ihm jetzt den nötigen Spielraum, um seine in Oberhausen ansässige Firmengruppe Triadon weiter zu entwickeln. Diese besteht aus inzwischen sechs Firmen mit 150 Mitarbeitern und erzielt einen Jahresumsatz von 40 Millionen Euro. Expansion inklusive. „Aber keine Angst, ich bleibe ein Krefelder“, so der Vollblutunternehmer, der sein Herz an Stadt und Menschen verloren hat.