Kein Karriere-Knick mit Kind
Stadt und Wirtschaft stellen ihre Angebote der Kinderbetreuung für Berufstätige vor.
Krefeld. Die Unternehmerschaft Niederrhein, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft und die Stadt Krefeld ziehen im Bemühen um die Vereinbarbarkeit von Beruf und Familie an einem Strang. Am 27.Juni informieren die Partner mit einem Aktionstag in der Fabrik Heeder über die bisherigen Möglichkeiten der Kinderbetreuung für Berufstätige, unter anderem begleitet von einem bunten Unterhaltungsprogramm mit dem Kresch-Theater (siehe Kasten). Ein wichtiger Teil der Veranstaltung ist ein Workshop für Unternehmen sowie Träger von Betreuungsangeboten.
"Die Wirtschaftsförderung macht mit, weil uns der Kampf gegen den Fachkräftemangel als Wachstumshemmnis am Herzen liegt", sagte WFG-Geschäftsführer Eckart Preen bei der Vorstellung der Aktion. Bereits im vergangenen Jahr habe die WFG gemeinsam mit der Unternehmerschaft Strategien vorgestellt und Projekte zur Weiterbildung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf bewusst eingebunden.
Auch wenn in der derzeitigen Wirtschaftskrise der Fachkräftemangel nicht vordringlich sei, müssten junge Familien wegen des demografischen Wandels - dem Megatrend des 21. Jahrhunderts - unterstützt werden.
"Viele Unternehmen können es sich gar nicht leisten, auf Fachkräfte zu verzichten", schlägt Hauptgeschäftsführer Hartmut Schmitz von der Unternehmerschaft in die gleiche Kerbe. Bis zu 25 000 Euro koste die Einarbeitung in einen neuen Arbeitsplatz, liefert er schlagkräftige Argumente. Schmitz fordert wie seine Mitstreiter speziell kleinere und mittlere Unternehmen auf, sich am Workshop zu beteiligen (siehe Kasten).
Tagesmütter zum Ausleihen Ziel sei es, in einer Art Bestandsaufnahme die bisherigen Möglichkeiten der Kinderbetreuung und der flexiblen Arbeitszeitgestaltung zu koordinieren und den Bedarf zu ermitteln. Nach Auswertung dieser Erkenntnisse sollen die nötigen Maßnahmen schnellstmöglich umgesetzt werden. Geplant ist unter anderem eine Notfallanlaufstelle, bei der zum Beispiel berufstätige Mütter beim Ausfall der Tagesmutter kurzfristig einen Ersatz buchen können.
Gerhard Ackermann berichtete über die Leistungen der Stadt, die zusammen mit konfessionellen und freien Trägern 97 Kindertagesstätten unterhält. "Hier stehen fast 6800 Betreuungsplätze für Kinder von drei Monaten bis zum Schulalter bereit", so der Fachbereichsleiter Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung.