Kommentar: Die K-Fragen – Chance für den DGB?

Von Karl-Gerhard Deußen

Krefeld. In Krefeld ist Druck im Kessel, beschrieb der ehrenamtliche DGB-Kreisvorsitzende Ralf Köpke den Stimmungswandel in der Seidenstadt, den nicht nur er, sondern auch die Spitzen der örtlichen Einzelgewerkschaften immer öfter registriert haben wollen. Themen wie Erhalt des Klinikums, Kohlekraftwerk, Koalition im Rathaus, kommunale Wirtschaft - der DGB hat in Krefeld die K-Fragen ausgemacht. Und schon heute zeichnet sich ab, dass es auch in Krefeld einen unruhigen Mai geben wird. {|wzn-related-contentbox|} Am Montag wird die hiesige IG Metall nach Ende der Friedenspflicht zum ersten Warnstreik im Rahmen der Tarifverhandlungen ausrufen. Groß ist das Engagement von Verdi in Sachen Bürgerbegehren Klinikum. Sie geht voller Zuversicht in den Unterschriften-Endspurt. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten kämpft auch in Krefeld an mehreren Fronten für Belange der Arbeitnehmer: beim Mindestlohn, bei Verhandlungen in der Stärke- und Süßwarenindustrie. Zudem hat der DGB festgestellt, dass es in Krefeld zu viele Menschen gibt, die nicht mit dem Geld auskommen, das sie in Form von ALG II, Mini-Jobs oder ähnlichem bekommen. Und gemeinsam mit den Betriebsräten im Chemiepark ist der DGB für das geplante Kraftwerk bei Bayer. Das müssen und wollen die Gewerkschafter auch denen erklären, die sie unterstützen wollen, aber gegen das Kraftwerk sind. Viele sind neugierig, ob der DGB den "Druck im Kessel" nutzen kann, um Gewerkschaftsziele in Krefeld wieder stärker ins Bewusstsein der Bürger zu rücken. Das alles bedeutet viel Arbeit. Und es stellt sich auch die Frage, ob der DGB für Krefeld nicht wieder einen hauptamtlichen Vorsitzenden verdient hat. Kontakt zum Autor: karl-gerhard.deussen@westdeutsche-zeitung.de