GRUNDSTÜCKSMARKT Rheinhafen hat noch 157 500 Quadratmeter frei

Krefeld · Im Immobiliengeschäft rund ums Becken wurden in zehn Jahren mehr als 17,6 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet – das ist ein Stabilisator fürs übrige Geschäft, das stark konjunkturabhängig ist.

60 Hektar rund ums Hafenbecken (hier: der Blick aus 100 Metern Höhe auf den Hafenkopf) sind in zehn Jahren bebaut oder umgenutzt worden.

Foto: Samla Fotoagentur/Andreas Drabben

Friemeln, das ist laut Nachschlagewerk: sich konzentriert mit kleinen Bewegungen, mit Fingerspitzengefühl, an etwas zu schaffen machen. Friemelarbeit wird das Immobiliengeschäft des Rheinhafens in den kommenden Jahren. Denn nachdem Westfalen AG und Castellmühle die Verträge unterschrieben haben – der Krefelder Hafen hatte sich gegen namhafte andere Häfen durchgesetzt – und derzeit die beiden neuen Standorte bauen, sind noch 157 500 Quadratmeter Fläche in Hafenbesitz. Mehr gibt es nicht zu vermarkten. „Dann war es das“, sagt Noch-Geschäftsführer Sascha Odermatt.

Und diese 157 500 Quadratmeter sind kleinteiliger als die Flächen, die bisher vermittelt wurden. Sie verteilen sich auf zehn Grundstücke. „Wir haben hier nichts mehr mit 100 000 Quadratmetern am Stück.“ Das werde arbeitsintensiver, sie an Unternehmen zu bringen. Friemelarbeit eben. „Aber auch so was können wir“, sagt Odermatt.

Mehr als zwei Millionen Euro Umsatz in dieser Sparte

Und so was wollen er und seine Kollegin, Geschäftsführerin Elisabeth Lehnen, auch. Denn die Immobiliensparte ist der Stabilisator in den Umsätzen des Rheinhafens im Vergleich zum sehr konjunkturabhängigen Restgeschäft mit dem Umschlag von Gütern auf Wasser, Schiene und Straße. Die Erlöse aus den Erbpachtverträgen mit den in den vergangenen Jahren am Hafen angesiedelten Unternehmen laufen und bringen kontinuierlich Geld. Seit 2014 kam die Hafengesellschaft durch diesen Zweig immer auf jeweils mehr als zwei Millionen Euro Umsatz pro Jahr. 2018 waren es genau 2,64 Millionen Euro (im Vorjahr: 2,56 Millionen) und insgesamt in den vergangenen zehn Jahren 17,6 Millionen Euro.

In den vergangenen zehn Jahren sind 68 Hektar rund ums Hafenbecken „aktiviert“ worden, wie es die Geschäftsführer nennen. Dazu gehören als größte Fläche mit 150 000 Quadratmetern das Thyssen-Krupp-Areal, mit 130 000 Quadratmetern das Bauhaus-Grundstück und mit 118 000 Quadratmetern das VGG/Amazon-Gelände. Hinzu kommen Flächen zwischen 25 000 und 55 000 Quadratmetern von Krones, Brockmann Holz, KCT Containerterminal, Accurec, IMR, MFG und Felbermayr. Bereits verplant sind die besagten Hafenstücke von insgesamt 20,8 Hektar für Caratgas, Tochtergesellschaft der Westfalen AG (35 000 Quadratmeter), die Erweiterung von VGG (65 000 Quadratmeter) und die Castellmühle (47 500 Quadratmeter).

In den 20,8 Hektar ist das gerade erst vom Rheinhafen erworbene 60 000-Quadratmeter-Areal der insolventen Metallwerke Bender enthalten, das jahrelang ungenutzt war und dessen Gebäude zunehmend verfielen. Das Gelände werde zeitnah genutzt werden. Über die möglichen Kandidaten, die man dort ansiedeln möchte, wird derzeit allerdings noch verhandelt.