Marketingkonzept Fichtenhain: Grüne Bürostühle fürs Krefelder Gewerbe
Der Europark C und der Campus sollen einen Grünflächenanteil von 25 Prozent erhalten. Im Visier hat Wirtschaftsförderer Eckart Preen auch Firmen aus der Region.
Krefeld. Im Gewerbegebiet Fichtenhain sind noch Plätze frei - grüne Bürostühle, genauer gesagt. Mit einem pfiffigen Plakat und dem entsprechenden Motiv geht die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) in eine neue Vermarktungsrunde für den Europark Fichtenhain C sowie den Campus. Hervorheben will man den hochwertigen Charakter. Und ansprechen verstärkt auch Firmen aus dem Raum Düsseldorf sowie Investoren, die weiter vermieten.
Dass Werbung allein dabei nicht reicht, hat WFG-Geschäftsführer Eckart Preen dem Aufsichtsrat bei der Präsentation des umfassenden Marketingkonzeptes noch einmal ganz deutlich ins Stammbuch geschrieben. Und das war nach den Negativschlagzeilen für den Wirtschaftsstandort Krefeld (diverse Rankings, aber auch politische Entscheidungen zu Kraftwerk und Flächennutzungsplan) sowie nach dem langen Gerangel um dieses Vorzeige-Gewerbegebiet der Stadt auch nötig. Bedingt unter anderem durch die galoppierenden Erschließungskosten, aber auch durch den Personalwechsel an der WFG-Spitze hatte sich das Projekt immer wieder verzögert.
Das neue Konzept umfasst nun Produkt-, Preis-, Vertriebs- und Kommunikationspolitik. Im Mittelpunkt steht - ganz im Sinne von "Stadt wie Samt und Seide" - die Vermarktung als hochwertiger Gewerbestandort mit einem Grünflächenanteil von 25 Prozent. Mit Rücksicht auf den Mittelstand will man auch kleinere Grundstücksflächen anbieten - im Europark ab 3000, auf dem Campus ab 2000 Quadratmetern.
Verabschiedet hat man sich von der engen Definition der Branchen für den Campus. Nachdem feststeht, dass das Zentrum für Telematik den Standort verlässt, erscheint die Konzentration auf den Gesundheitsbereich als zu eng. "Angesprochen", so Preen, "sind kreative Dienstleister aus den Bereichen IT, Medien, Architektur, Personaldienstleister, Anwälte und Steuerberater."
Neu ist der Ansatz, außer auf umsiedlungs- oder expansionswilligen Krefelder Unternehmen, verstärkt auf Firmen in Düsseldorf und Umgebung zugehen zu wollen. "Wir können hier mit der guten Anbindung und der Nähe zu Düsseldorf punkten und mit den internationalen Firmen, die hier bereits angesiedelt sind", ist Preen überzeugt. Aber auch eine stärkere Werbung in den Niederlanden ist geplant. "Unsere Wettbewerbsanalyse und Unternehmensbefragung haben gezeigt, dass wir gar nicht schlecht da stehen im Vergleich zu den Nachbarn." So hätten Moers, Mönchengladbach oder Viersen höhere Gewerbesteuerhebesätze als die Stadt Krefeld. Bei den Bodenrichtwerten liege man im Mittelfeld. Das will die WFG ab sofort auch der breiten Öffentlichkeit kundtun - unter anderem mit Hilfe der freien, grünen Stühle.