Projekt: Wie finde ich den richtigen Beruf?
Ein Seminar hilft Schülern, die richtige Ausbildung zu finden.
Krefeld. Shana Horn (15) aus der 10a an der Theodor-Heuss-Schule hat soeben ihr erstes Bewerbungstraining bei Dörte Baumann an den Bildungszentren des Baugewerbes (BZB) hinter sich und ist noch sichtlich beeindruckt von der Disziplin, mit der ein Vorstellungsgespräch abläuft: "Da darf man nicht einfach reinplatzen, sondern muss anklopfen, zwei Armlängen Körperabstand halten, die gereichte Hand nicht quetschen, aber auch nicht zu lasch drücken und dem Gegenüber in die Augen schauen und warten, bis man gefragt wird."
Nicht weniger überrascht war Klassenkamerad Stefano Massafra (16): "Das ist anders, ernster als das Rollenspiel in der Schule. Hier wird man gesiezt, hat Lehrlinge statt Schüler um sich rum und eher eine Live-Atmosphäre." Spaß hat es beiden gemacht und das Selbstvertrauen gestärkt.
In enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Krefeld und mit vier Krefelder Hauptschulen führen die BZB und die Tochterfirma "1,2,3 . . . Azubi-fit" mit Schülern der Vorabgangs- und Abgangsklassen ein Berufsorientierungsseminar durch. Ziel ist es, die Schüler frühzeitig bei ihrer Berufswahl zu unterstützen - und zwar durch praxisnahe Projekte. "Wir wollen gemeinsam mit Schule und Wirtschaft die Jugendlichen auf die Berufswahl vorbereiten, noch bevor sie die Schule verlassen", sagt Harald Küst, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit, die gemeinsam mit den BZB das Projekt finanziert. "Und wir sorgen dafür, dass wir alle Jugendlichen in den ersten Ausbildungsmarkt vermitteln und sind stolz darauf, dass uns das bisher gelungen ist", zieht Frank Pawlik, Geschäftsführer der BZB, Bilanz.
Jede Schule geht innerhalb des Projekts ihren eigenen Weg. So können die Schüler der Prinz-Ferdinand-Schule ihre Fertigkeiten bei Planung und Bau eines Weihnachtsschlittens als Requisite des Eismärchens unter Beweis stellen. Die Schüler der Linner-Burg-Schule verschönern Teile des Schulhofs, die der Gartenschule lernen mit Hilfe eines Schülerladens handwerkliche und kaufmännische Inhalte und die der Theodor-Heuss-Schule richten ein Berufsorientierungsbüro ein. Übrigens: Für die eine oder andere Hauptschule sind noch Plätze frei.