Volksbank gewinnt weiter Marktanteile
Das Krefelder Genossenschaftsinstitut wächst grundsolide und verzichtet auf spekulative Geschäfte - so das Fazit von Vorstand und Aufsichtsrat vor der Vertreterversammlung.
Krefeld. "Schauen Sie in unsere Bilanz. Wir sind kerngesund und von der Bankenkrise nicht betroffen", berichtet der Vorstandsvorsitzende Klaus Geurden stolz vor 220 Mitgliedervertretern und Gästen im Hülser Gasthof "Goldener Hirsch". Man blicke nicht nur auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr mit einer Bilanzsumme auf gutem Vorjahresniveau von 876 Millionen Euro zurück (die WZ berichtete), sondern gewinne Marktanteile auf breiter Front.
So hat das Geldinstitut im vergangenen Jahr das Gesamteinlagevermögen um rund 5,5 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro gesteigert. Auch das Kundengesamtvolumen ist gestiegen. Inzwischen werden 62754 Kunden betreut. Davon sind über 26000 Mitglieder, die Genossenschaftsanteile halten - rund 500 mehr als vor einem Jahr. "Das jüngste Mitglied ist ein Monat alt, das älteste 101 Jahre", verweist Geurden darauf, weshalb man Volksbank heißt.
Zu dem Erfolg habe natürlich auch die gute Konjunktur beigetragen, speziell in der Landwirtschaft mit einer deutlich zunehmenden Investitionsneigung. Das zeigte sich unter anderem in fast 1000 Immobilienfinanzierungen, wobei jedoch der Anteil am privaten Baugeschäft durch den Wegfall der Eigenheimzulage zurückgegangen ist.
Bei all den guten Zahlen fiel den Mitgliedervertretern die Zustimmung zu Jahresabschluss und Bilanzgewinn leicht - mit einstimmiger Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand. Ebenso wurde die vorgeschlagene Gewinnverwendung akzeptiert: Vom Jahresüberschuss von 3,1 Millionen Euro (plus vier Prozent) erhalten die Mitglieder eine sechsprozentige Dividende auf ihre Einlagen; die restlichen 2,4 Millionen Euro werden in die Rücklage gestellt.
"Forderungsverkäufe von ungekündigten Darlehen an Dritte, wie zuletzt in den Medien diskutiert, hat es bei uns nicht gegeben und wird es auch in Zukunft nicht geben", verspricht Geurden den Mitgliedern seriöse Bankgeschäfte und Verlässlichkeit. "Kein Risiko - kein Vergnügen" sei ein Motto für Extremsportler, aber nicht für eine Bank, verdeutlicht Aufsichtsratchef Elmar Jakubowski.
Da hält man es lieber mit Fußballbundestrainerin Sylvia Neid: "Niemand ist sich zu schade, für den anderen einzustehen", zitiert Geurden das Erfolgsprinzip der Weltmeisterinnen und setzt auf Partnerschaft und Zusammenhalt zwischen Mitarbeitern, Mitgliedern und Kunden. Das gelte auch für die Kooperation mit der Nachbargenossenschaft der Volksbank Brüggen-Nettetal, mit der man erste wichtige Funktionen wie das Personalmanagement bereits zusammengelegt habe.