Stadt erweitert Maßnahmen 54 Corona-Fälle in Krefeld - ab Donnerstag werden auch Restaurants geschlossen
Krefeld · Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten in Krefeld steigt weiter. Laut Stadt Krefeld gibt es mittlerweile 54 Fälle. Ab Donnerstag müssen auch Restaurants komplett schließen.
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Krefeld hat sich laut Angaben des Gesundheitsamtes auf 54 erhöht. Am Dienstag seien insgesamt 13 bestätigte neue Fälle hinzugekommen, erklärte Dirk Hagenräke vom Fachbereich Gesundheit. Es gebe also steigende Zahlen (am Vortag waren es noch insgesamt 43 bestätigte Fälle), aber ein explosionsartiger exponentieller Anstieg sei in Krefeld noch nicht zu beobachten. Zehn Personen werden laut den Angaben stationär behandelt, ein Erkrankter sei weiterhin in einem kritischem Zustand.
Helios-Klinikum
testet weiter
Ein Fokus liege weiterhin auf dem Helios-Klinikum: Sieben Mitarbeiter des Krankenhauses waren positiv getestet worden, hieß es am Dienstag. Nun würden weiter Kontakte zurückverfolgt, um herauszufinden, wo der Ursprung der Infektionen bei den Klinik-Mitarbeitern liegen könnte, so Hagenräke. Oberbürgermeister Frank Meyer machte deutlich, dass das Krankenhaus aber weiter voll funktionsfähig ist. Das Helios-Klinikum selber testet unterdessen „niederschwellig weiter“, erklärt Sprecherin Marina Dorsch unserer Redaktion am Mittwoch. „In den letzten Tagen haben wir täglich bis zu 100 Abstriche von Mitarbeitern abgenommen und auf SARS-CoV2 untersuchen lassen“, so Dorsch. Gleichzeitig habe man bereits damit begonnen, zusätzliche Kapazitäten für die Versorgung von schwer verlaufenden Covid-Erkrankungen zu schaffen. Dabei gehe es um intensivmedizinische und Beatmungskapazitäten. Aktuell gebe es 61 Intensivplätze mit Beatmungsmöglichkeiten.
Auch die Kapazitäten im städtischen Diagnosezentrum an der Schwertstraße wurden angesichts der Corona-Ausbreitung weiter erhöht. Insgesamt seien dort 311 Abstriche genommen worden. Alleine am Dienstag seien es 108 gewesen. Zur Eröffnung des Zentrums am Freitag waren es noch 61. Am Mittwoch wurde ein dritter Behandlungsraum eingerichtet, erklärte Oberbürgermeister Frank Meyer. Neun Mitarbeiter betreuen die Rufnummer des Zentrums (02151 86 19 700, oder per E-Mail an Corona.dz@krefeld.de). Das Angebot richte sich an Personen, die Krankheitssymptome haben und in einem Risikogebiet waren - dazu gehöre neben Ländern wie Italien oder Regionen in Frankreich und China in diesem Zusammenhang auch der Kreis Heinsberg (Informationen dazu bietet das Robert Koch Institut im Internet unter www.rki.de). Um ein allgemeines Infotelefon kümmern sich laut Angaben der Verwaltung nun insgesamt 33 Mitarbeiter, die sich dafür gemeldet haben. Es ist unter 02151 86 22 22 zu erreichen. Das Diagnosezentrum könne im Zweifel auch Hausärzte unterstützen, die „überrannt“ werden oder nicht die entsprechende Schutzkleidung zur Verfügung haben, so OB Meyer.
Außerdem hat sich Stadt dazu entschlossen, ab Donnerstag alle Restaurants schließen zu lassen. Sie entfernt sich damit von einem NRW-Erlass von Dienstag, nach dem Gaststätten in der Zeit von 6 bis 15 Uhr noch öffnen dürfen.
Auch alle Restaurants
in Krefeld müssen schließen
Laut Stadt sei dies mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Nordrhein (Dehoga) abgestimmt. Zur Begründung erklärte Oberbürgermeister Frank Meyer unter anderem: Es sei nicht nachvollziehbar, wenn Cafés und Kneipen schließen müssen, Restaurants aber weiter öffnen. Zudem hätten mehrere Gastronomen darum gebeten, Klarheit zu schaffen.
Die Entscheidung sei auch mit Blick auf Gäste gerichtet, die sich trotz der Warnungen in größeren Gruppen zusammensetzen, so Meyer. Laut NRW-Erlass sind Abhol- und Lieferdienste weiterhin erlaubt. In Krefeld gebe es Cafés und Restaurants, die nun solche Dienste einrichten. Das sei in Ordnung, solange es zum Beispiel nicht dazu kommt, dass sich größere Menschenmengen vor dem Lokal versammeln. Demnach könnten zum Beispiel auch Imbisse, die einen Straßenverkauf ohne Sitzplätze bieten, weiter öffnen. Es werde zunächst in dem Zusammenhang keine speziellen Kontrollen geben. Bei Verstößen werde man aber über den Ordnungsdienst aktiv. Ähnlich sehe die Lage bei dem Verbot für Spielplätze aus.
Es müsse alles getan werden, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen und zu verhindern, dass Menschen sterben. „Lassen Sie uns dabei zusammenarbeiten“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer. Auch mit Vertretern der Wirtschaft sei Meyer im Austausch - etwa mit der Handelskammer und der Wirtschaftsförderung. Ziel müsse sein, die Existenz der Unternehmen aufrechtzuerhalten. Nach Anfragen aus der Gastronomie werde etwa geprüft, ob Pachten gestundet werden könnten. Die Verwaltung bereite sich vorsichtshalber auch auf das Szenario Ausgangssperre vor. Dann könnte zum Beispiel der Ordnungsdienst personell verstärkt werden müssen.