„Zeit": Eröffnung Primarks war Krefelds Ereignis des Jahres
Zeitung lobt Polizei und tadelt die Innenstadt.
Krefeld. Krefeld ist eine Großstadt, wie Diebe sie gerne ansteuern. Das zumindest behauptet die „Zeit“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Begeistert ist sie von der „für die Industrieregionen an Rhein und Ruhr typische kleine Großstadt“ jedenfalls nicht wirklich: „Die Arbeiterstadt“ nehme sich neben der reichen Landeshauptstadt wie eine verhärmte Stiefschwester aus. „Wenn der Bekleidungsdiscounter Primark im herzlosen Zentrum eine Filiale eröffnet, ist es das Ereignis des Jahres.“
Der Standpunkt Krefeld betreffend ist also klar. Besser kommt die Krefelder Polizei weg, deren Ermittlungskommission Dämmerung von der „Zeit“ begleitet worden ist. Einzige Kritik: Ein Ermittler verrenne sich — und das, obwohl er eine dreiköpfige Einbrecherbande gefasst hat. Der Mann vermutet, es handele sich nur um die Spitze des Eisbergs. Mehr als acht Taten sind dem Festgenommenen aber nicht nachzuweisen, der die Hauptrolle in der „Zeit“-Story spielt. Alles in allem eine zweieinhalbseitige Story von Geschehnissen, die sich vor gut einem Jahr ereigneten.
Insgesamt wird der Polizei in Deutschland von der „Zeit“ eher ein Armutszeugnis ausgestellt. Zumindest findet positiv Erwähnung, dass in Krefeld gut ein Viertel der Einbrüche aufgeklärt werden, während in anderen Städten die Aufklärungsquote bei einstelligen Prozentwerten herumdümpelt.
Auch ein Krefelder Anwalt kommt zu Wort, der als Pflichtverteidiger viele osteuropäische Angeklagte vertritt. Er beklagt dem Blatt zufolge, dass Osteuropäer von vorneherein härter bestraft werden. bra