Theater: Der feine englische Humor kommt nicht zu kurz

Ensemble Spiegelverkehrt bringt das Boulevard-Stück „Ein Mordstheater“ auf die Bühne.

Foto: Dirk Jochmann

Forstwald. Das Theaterspiel gehört seit rund zwanzig Jahren zu den wichtigsten Freizeitbeschäftigungen für die neun Akteure auf der Bühne. Sechs Frauen und drei Männer frönten auch am Samstagabend in der Erlöserkirche ihrer Leidenschaft. Auf dem Spielplan des Ensembles Spiegelverkehrt stand die Premiere von „Ein Mordstheater“, eine Kriminalkomödie in zwei Akten des englischen Autors Simon Brett.

Zwei Jahre Vorbereitungszeit hat die Gruppe für ihre Liebe zum Theaterspiel, für das Einstudieren der Rollen und sämtliche Arbeiten für Bühnenbild, Kostüme und Requisiten aufgebracht. „Wir sind total demokratisch! Bei uns wird alles gemeinsam entschieden“, sagt Cornelia Voß. Nicht immer leicht sei es, ein Theaterstück für eine Besetzung mit sechs Frauen und drei Männern zu finden, erklärt sie. Da ist sie glücklich, dass in ihrem aktuellen Stück gerade diese Konstellation gefragt ist.

Auf Boulevardtheater hat sich das Ensemble Spiegelverkehrt spezialisiert. Nicht nur den feinen englischen Humor schätzt sie in ihrem neuen Stück, sondern auch die Herausforderung, dass jeder Schauspieler zwei Rollen zu spielen hat.

Mit einer klassischen Szene für eine englische Komödie beginnt das Spiel: Man trifft sich in einem Raum eines Schlosses zum Aperitif. In den Gesprächen wird deutlich, dass es nicht um einen gepflegten Small Talk geht, sondern sich hier Neid und Gehässigkeiten unter Schauspielerkollegen Luft verschaffen. Schließlich ertönt eine Stimme aus dem Zuschauerraum und ein Mann geht mit energischem Schritt auf die Bühne im Altarraum zu: „ Halt, das ist ja furchtbar!“

Es ist Boris Smolensky (Guido Theuws), der Regisseur, der mit den Leistungen seines Ensembles nicht zufrieden ist. Damit hat das Stück schon die zweite Ebene erreicht, in dem die Schauspieler nicht mehr die Akteure in der Kriminalkomödie sind. Jetzt spielen sie nämlich die Mitglieder eines zweitklassigen Tourneetheaters und bringen nicht minder amüsant Einblicke in den Theateralltag. Die menschlichen Schwächen kommen in verschiedenen Facetten vor, problematische Beziehungen, ein Dreiecksverhältnis, Eifersucht und zwischendrin ein Mord mit der Verhaftung von Unschuldigen. Zum Ende gibt es reichlich Applaus.

Das nächste Mal wird das Stück am 9. Mai um 20 Uhr im Ökumenischen Begegnungszentrum Hüls, Leuther Straße 19, aufgeführt.