Tierpark in Bockum Zoo zieht immer mehr Besucher an

Mehr Jahreskarten, stetige Investitionen: 2016 war erneut ein gutes Jahr für den Tierpark in Bockum.

Foto: Stadt Krefeld

Bockum. Prokurist Frank Rusch ist zufrieden. „2016 war ein sehr gutes Jahr für den Krefelder Zoo, trotz des verregneten Frühjahrs.“ Im April habe man statt sonst um die 30 000 nur 24 000 Tageskarten verkauft. „Aber danach spielten das Wetter und das Nashorn-Jungtier mit.“ Mit 45 000 Besuchern habe man im Juli „den stärksten Monat aller Zeiten“ gehabt.

Foto: Stadt Krefeld

Verzehnfacht hat die Zooverwaltung auch die Zahl der Jahresabos, seit Gründung der GmbH vor zehn Jahren und der deutlichen Preissenkung: „Mit rund drei Zoobesuchen im Jahr rechnet sich die Karte“, sagt Rusch. 12 426 Jahreskartenbesitzer gibt es, und darunter sind viele, die den Zoo als Park nutzen oder mit Kindern kommen, um den Spielplatz zu nutzen. „Sie bekommen die Veränderungen im Zoo mit und sind unsere Markenbotschafter“, sagt Rusch. Obwohl der Zoo vom Wetter abhängig ist, habe er in den vergangenen Jahren immer „gute Zahlen auf hohem Niveau“ vorlegen können. „Das hängt auch damit zusammen, dass wir viele Häuser haben und überdachte Sitzgelegenheiten, die einen Besuch auch bei schlechtem Wetter attraktiv machen.“

Foto: Andreas Bischof

Die Zahl der Sitzgelegenheiten wird sich nach den Osterferien noch einmal steigern: 65 Plätze bietet dann die neue Erdmännchen-Lodge zwischen Nashörnern und Elefanten, die den Besuchern mit und ohne Picknick einen perfekten Blick auf die Afrikawiese bieten wird. 450 000 Euro haben Sparkasse, Zoo und Zoofreunde investiert, um einen lange gehegten Wunsch der Zoobesucher nach Erdmännchen zu erfüllen. „Das wird ein Besuchermagnet“, sagt Frank Rusch mit Nachdruck.

Nicht neu gebaut, sondern saniert wird zurzeit das Vogelhaus. „Bitter notwendig ist das“, sagt Zoodirektor Wolfgang Dreßen. Gebaut 1989, habe die Außenhülle eine gute Substanz, aber alle technischen Anlagen für Licht und Wärme seien veraltet, die Bachläufe undicht. Die Hausbewohner überwintern während der Grundsanierung im Hausenhof in Linn, der Außenstelle des Zoos. Im späten Frühjahr oder zu Beginn des Frühsommers werden sie voraussichtlich das Tropenhaus — mit neuen Licht, Heizung, Bodenbelag, Bächen und Pflanzen beziehen.

Dreßen ist froh, dass „nach zehn Jahren“ der Betriebskostenzuschuss der Stadt an den Zoo für die nächsten vier Jahre erhöht wurde. Das Geld sei dringend nötig — beispielsweise, um eine Sanierung wie den neuen Boden im Schimpansenhaus bezahlen zu können (20 000 Euro) und andererseits Geld ansparen zu können, um neue Projekte zu realisieren. Die sind schon skizziert: Nach den Erdmännchen sind die Pelikane noch in diesem Jahr an der Reihe. Sie sollen auf der Afrikawiese ein neues Domizil bekommen, dort, wo heute die Zebras stehen. Zurzeit wird der Entwurf erarbeitet, im Herbst, hofft Dreßen, könnten die Bauarbeiten beginnen. Das alte Pelikan-Gehege wird danach abgerissen, um nach den Gorillas auch für die Schimpansen eine Außenanlage bauen zu können. Im Jahr 2018 könnten alle Vorbereitungen getroffen werden, der Schimpansengarten 2019 schon fertig sein, „wenn das Geld dafür da ist“, sagt Wolfgang Dreßen nüchtern. Davon hänge alles ab: Grob geschätzt benötige man für den Schimpansen-Garten „mehr als eine Million Euro“.