Wetter Zootiere auf der Jagd nach Sonnenstrahlen
Momentan ist es ganz schön kalt. Petra Schwinn, Biologin im Krefelder Tierpark, erklärt, was bei der Tierpflege derzeit beachtet werden muss.
Krefeld. Zufrieden recken sich die Jaguare Richtung Sonne und genießen die paar Strahlen, die sie einfangen können. Genauso wie wir Menschen genießen auch die Tiere die Mittagssonne, erklärt Petra Schwinn, Biologin im Krefelder Zoo: „Ich konnte gestern noch beobachten, wie die Jaguare auf einem Ast in der Sonne lagen und sich die Sonne auf den Körper scheinen ließen.“
Auch andere Tiere nutzen jede Möglichkeit, um ein paar warme Strahlen einzufangen: „Sie richten sich nach der Sonne aus. Auch die Zebras oder unser altes Shetland-Pony Mickey stehen jetzt mittags sehr gerne in der Sonne.“
Natürlich gibt es Tiere, denen die Kälte mehr zu schaffen macht als anderen, weiß Schwinn: „Besonders frostempfindlich sind Elefanten und Nashörner. Ihre Haut ist unbehaart, daher frieren sie schneller.“ Damit die Dickhäuter nicht krank werden, dürfen sie im Winter deswegen immer nur eine kurze Zeit nach draußen und müssen dann auch immer in Bewegung bleiben, erklärt Schwinn: „Die Tiere sind größtenteils in Innenanlagen, kommen aber immer wieder für 20 Minuten raus, um genügend Auslauf zu haben.“
Besonders empfindlich seien die Ohren bei den Dickhäutern. „Die Ohren der Elefanten sind eine Art Klimaanlage, über die sie bei großer Hitze die Körpertemperatur regulieren können. Bei kalten Temperaturen müssen wir natürlich aufpassen, dass die Ohren nicht einfrieren“, sagt Schwinn.
Passieren kann so etwas schneller, als man denkt: „Innerhalb von einer halben Stunde können Erfrierungserscheinungen auftreten.“. Passiert ist das zuletzt beim Nashornbullen, der so etwas bereits beim Einzug in den Krefelder Zoo erlebte und daher jetzt dauerhaft Knickohren hat.
Anderen Tieren hingegen macht die Kälte nicht ganz so viel aus: „Bei den Tigern konnte ich gestern sehen, wie sie in ihrer Höhle draußen schliefen“, berichtet die Biologin. Die Höhlen der Großkatzen werden etwas beheizt und mit ausreichend Stroh ausgelegt.
Wie bei den Tigern, sieht es auch bei den Nandus aus: „Durch ihre Wärmefedern sind sie auch bestens gegen die Kälte gewappnet und bleiben auf dem Stroh draußen liegen“, berichtet Schwinn. Die Wärmefedern der Nandus sind in etwa so „wie Daunenjacken für uns“. Viel schlimmer als die eisigen Temperaturen ist hingegen die Nässe für viele Zoobewohner: „Die zwei Regentage in dieser Woche waren für viele unserer Tiere eher unangenehm als die Kälte.“ Dann verkriechen sie sich in ihre Höhlen und lassen sich seltener blicken.
An kalten, aber sonnigen Tagen sind die Tiere hingegen durchaus draußen anzutreffen: „Im Winter gehen die Uhren hier etwas anders. Aber gerade um die Mittagszeit können Besucher bei klarem Wetter viele Tiere draußen sehen. Es macht richtig Spaß, wenn man sie dann beobachten kann, wie sie sich der Sonne zuwenden und kleine Atemwölkchen ausstoßen.“