„Die vergangenen Blitzaktionen haben gezeigt, dass sie wirken“
Kreis Mettmann. Am Donnerstag steht wieder ein Blitzmarathon an. Über den Sinn sprachen wir mit Ralf Schefzig von der Polizei.
Sind Sie selbst von der Aktion überzeugt?
Ralf Schefzig: Ja, das bin ich. Der Erfolg ist unbestritten. Dabei ist zur Messung des Erfolgs aber nicht die Zahl der Raser entscheidend, die wir erwischen. Wichtiger ist, dass wir ein Signal an die Bürger senden, langsamer zu fahren. Und das tun wir.
Dennoch gibt es Kritiker, die den Blitzmarathon als Show-Veranstaltung bezeichnen und den Erfolg anzweifeln.
Schefzig: Das kann man so denken und sehen. Ein wenig ist das ja auch eine PR-Aktion fürs langsamere Fahren. Aber die vergangenen Blitzaktionen haben gezeigt, dass sie nachhaltig wirken.
Aber die letzten Zahlen zeigen auch, dass die Zahl der Raser, die Sie erwischt haben, nicht gesunken ist. Sie liegt immer bei rund zehn Prozent aller kontrollierten Fahrzeuge. Woran machen Sie da ihren Erfolg fest?
Schefzig: Allgemein können wir feststellen, dass das Geschwindigkeitsniveau seit Einführung der Blitzmarathons gesunken ist.
Um wie viel denn?
Schefzig: Das kann ich nicht beantworten. Dies wird seitens des Innenministeriums erhoben. Aber fest steht: Wenn früher jemand 140 in der 80er-Zone gefahren ist, fährt er heute vielleicht eher 100 oder 120. Und beim Thema Geschwindigkeit ist jeder Kilometer pro Stunde weniger entscheidend.
Laut Polizei soll zu hohe Geschwindigkeit der Killer Nummer eins im Straßenverkehr sein. Wie viele Tote gab es denn in diesem Jahr?
Schefzig: In diesem Jahr gab es bis jetzt sechs Tote bei Verkehrsunfällen im Kreis Mettmann. Wobei wir ehrlich sagen müssen, dass nicht alle durch zu hohe Geschwindigkeit ums Leben kamen.
Nehmen wir mal an, dass von den aktuell sechs Toten zwei wegen zu hoher Geschwindigkeit gestorben sind. Ist es da verhältnismäßig, wegen dieser vergleichbar geringen Zahl so viel Wirbel zu machen?
Schefzig: Ja, denn in NRW haben wir insgesamt 560 Tote bei Unfällen durch zu hohe Geschwindigkeit. Und ein Toter ist schon ein Toter zu viel.
Wie viele Polizisten werden an wie vielen Messstellen am Donnerstag im Einsatz sein?
Schefzig: 63 Beamte werden an 44 Messstellen im Einsatz sein.
Wie viel Bußgeld haben sie eigentlich beim letzten Blitzmarathon eingenommen?
Schefzig: Das kann ich nicht beantworten, weil das nicht erhoben wird. Aber grundsätzlich geht es auch nicht darum, Geld einzunehmen, um irgendwelche Haushaltslöcher zu stopfen. Wenn dem so wäre, dann würden wir die Messstellen ja nicht ankündigen.
Stehen schon Termine für weitere Blitzmarathons fest?
Schefzig: Nein, die werden noch bekanntgegeben. Aber ich kann mir vorstellen, dass es noch einige geben wird.