Aktion Noteingänge für Kinder und Ältere

Die Aktion, die Menschen in Not eine Zuflucht bieten sollte, wird von den Bürgern nicht genutzt.

Erkrath. Eine Zuflucht sollte die Aktion Noteingang für Kinder und auch für ältere Menschen bieten. Vor vier Jahren hatte der Jugendhilfeausschuss beschlossen, sich dem Projekt, das es bereits in vielen anderen Städten gab, anzuschließen. Etwa 30 dieser Noteingänge wurden laut Uwe Krüger, Leiter des Fachbereichs Jugend und Soziales, eingerichtet.

Schulen, Kindergärten, Geschäfte und öffentliche Stellen wie die Feuerwehr nahmen an der Aktion teil. Mit einem Schild an der Tür wiesen sie von da an darauf hin, dass sie hilfsbedürftigen Menschen in Notfällen dort gerne eine Anlaufstelle bieten wollen. Ein Beispiel ist, wenn ein Kind auf dem Schulweg bedroht wird oder sich ein Senior verlaufen hat.

Das Problem ist jedoch: Offenbar ist den meisten Erkrathern gar nicht bewusst, dass es diese Anlaufstellen gibt. In der Apotheke am Stadtweiher erinnert man sich an ein einziges Mädchen, das das Angebot angenommen hat. In der Textilreinigung Sauberland war noch nie jemand, der aufgrund des Aufklebers an der Tür um Hilfe gebeten hat, und in der Filiale der Kreissparkasse ist der Mitarbeiterin die ganze Aktion unbekannt.

Die BmU hat jetzt, weil offenbar „vielen kleinen und großen Mitbürgern die Aktion völlig unbekannt“ ist, beantragt, das Thema Noteingänge in der kommenden Sitzung des Jugendhilfeausschusses (JHA) am 5. September zu behandeln.

„Die Schulwegepläne, die in Zusammenarbeit mit den Grundschulen die Schulumgebung aus Sicht der Kinder darstellen, markieren diese Orte und führen so zu einer Beschäftigung der Grundschulkinder mit diesem Angebot“, heißt es im Schreiben der BmU an die Vorsitzende des JHA, Annette Kirchhoff.

„Wir planen einen Erfahrungsaustausch mit den Geschäften und sonstigen Beteiligten, um herauszufinden, ob es in Anspruch genommen wird“, sagt Uwe Krüger.

In der nächsten JHA-Sitzung soll dann ein entsprechender Bericht folgen. Darin bittet die BmU, „klarzustellen, wie die Aktion bislang bekannt gemacht wurde“, vor allem bei Kindern. Außerdem soll die Verwaltung bewerten, ob die Betreuung der Noteingänge zu verbessern ist — oder ob „die Maßnahme überraschender Weise gar überflüssig ist“.