Albert Wagner stellt im Kunsthaus aus
Titel gibt er seinen Bildern nicht. Am 2. August ist der Künstler in Erkrath zu Gast.
Die Bildwelt des Bochumers Albert Wagner versetzt Betrachter zurück in die klassische Moderne. Der Künstler fühlt sich im Kunsthaus, das nun ganz und gar Abstraktion atmet, merklich wohl: „Ich bin ganz zufrieden damit. Das erlebe ich so nicht häufig.“ Vierzehn Tage vor Ausstellungsbeginn besuchte Wagner zum Vortasten den Raum in der Alten Schule Millrath, um sich über Anzahl und Art der dort zu zeigenden Exponate im Klaren zu werden. Entschieden hat er sich für zwanzig seiner typischsten Geometrien in zumeist rot und blau.
Geboren 1947 in Koblenz, hat Wagner sich in Vielem versucht; war Leistungssportler, Kfz-Mechaniker und Psychotherapeut. Seit 2012 lebt er nun als Künstler in Bochum; gemeinsam mit zwei lebhaften Papageien.
Sein Markenzeichen ist die farbintensive gemalte Rekonstruktion. Solche entsteht, indem Wagner zunächst ein Foto schießt, dieses am Computer auf die elementaren Flächen reduziert und auf der Leinwand per Acrylfarbe neu aufbaut: „Jeder Mensch versucht zu allererst, die ihm bekanntesten und die einfachsten Formen wiederzuentdecken.“ Von den Motiven bleibt eine morphe Oberfläche übrig und Wagner verzichtet darauf, diesen Trugbildern Titel zu geben: „Sobald ich ein Bild benenne, habe ich eine Vorgabe gemacht, an die sich der Betrachter hält. Aber gerne kann jeder meine Bilder benennen, wie er es will.“ Wegen dieser autonomen Haltung seien bereits zwei Ausstellungen nicht zustande gekommen, weil die Galeristen zur besseren Vermarktung auf seine Bilderbetitelung bestanden hätten.
“ Die Ausstellung öffnet heute von 15 bis 18 Uhr und morgen von 12 bis 18 Uhr im Kunsthaus Erkrath, Dorfstraße 9-11. Der Eintritt ist frei.