Bahn lehnt Videoüberwachung für Erkraths Bahnhöfe ab
Die Stadt hält Videoüberwachung an Haltestellen für nötig.
Erkrath. Immer wieder gibt es Ärger an Bahnhöfen — da machen die drei in Hochdahl, Millrath und Erkrath keine Ausnahme. Zuletzt hatten am Hochdahler Bahnhof drei junge Männer Ende April einen 22-jährigen Erkrather angegriffen, auf ihn eingetreten und -geschlagen — auch, als er schon am Boden lag. Hätte eine Videoüberwachung das verhindern können?
Möglich ist es zumindest. „Wir haben immer wieder Diskussionen, ob Videoüberwachung zu mehr Sicherheit führt“, sagt Bürgermeister Arno Werner. „An allen drei Bahnhöfen hängen bereits Videokameras, die das Geschehen aufnehmen und speichern.“ Was sich die Stadt Erkrath aber wünscht, ist eine Videoüberwachung, also eine Übertragung des Live-Bildes an einen Bildschirm, vor dem tatsächlich jemand sitzt und aufpasst.
Der Millrather Bahnhof — der deutlich abgelegener ist als die beiden anderen — war laut Werner im Gespräch für eine solche Videoüberwachung. „Allerdings hat die Bahn das aus Kapazitätsgründen abgelehnt“, sagt der Bürgermeister verärgert: „Durch die Medien geht hingegen, dass die Bahn ihre Videoüberwachung ausweiten will. Und uns sagen sie, sie seien nicht in der Lage.“
„Die Deutsche Bahn investiert in den kommenden fünf Jahren rund 40 Millionen Euro für neue Videokameras“, bestätigt ein Bahnsprecher. Allerdings sollen die neuen Sicherheitskameras an Schwerpunktbahnhöfen mit hohem Reisendenvorkommen eingesetzt werden.
„Der Einsatz von Videotechnologie auf einzelnen Bahnhöfen wird gemeinsam mit den zuständigen Sicherheitsbehörden diskutiert und entschieden“, so der Sprecher. Zur „aktuellen oder zukünftigen Ausstattung einzelner Bahnhöfe“ könne er keine Angaben machen.
„Die Kameras, die jetzt an den Bahnhöfen hängen, sind nicht von der Bahn, sondern von der Stadt. Wir haben sie dort mit Erlaubnis der Bahn aufgehängt“, betont Arno Werner. „Aber natürlich wäre es uns lieber, wenn die Bahn das in eigener Regie macht.“