Gesangswettbewerb: Elvis krönt den „Superstar“
Im Festzelt der Schützen siegte zunächst ein Monheimer — doch er zeigte sich großzügig.
Erkrath. „Wir wollen hier heute richtig abrocken“, sagte Organisator Thomas Wunder auf der Bühne des Schützenzeltes. Denn an diesem Abend wird in Erkrath der „Superstar“ gesucht. Wer das Publikum im Zelt mit seinen Sangeskünsten überzeugt, kann sich bis zum nächsten Schützenfest so nennen. Wunder machte die Bühne frei für die ersten Kandidaten von Erkraths Karnevalsgesellschaft „Die letzten Hänger“. Diese präsentierten ihr Mottolied und konnten das Publikum nur begrenzt überzeugen — recht verhalten war der Applaus.
Nach dem Auftritt von Hannes Garstecki (15), der seine Version eines Songs der amerikanischen Band „Rise Against“ vorstellte, sah das dann schon anders aus: Die Anwesenden waren begeistert und applaudierten kräftig. Das lag wohl auch daran, dass Hannes im Gegensatz zu den „Hängern“, die Playback sangen, nur durch den Klang seiner Gitarre unterstützt wurde.
„Wir wollen heute natürlich einen Gewinner ermitteln“, sagte Wunder. „Dabei haben wir zwei Kriterien: Zum einen wird die Dauer und die Intensivität des Applauses der Zuschauer gewertet, zum anderen gibt es eine vierköpfige Jury.“ Und die tat sich bei der Ermittlung eines Gewinners schwer — nach der ersten Runde konnte sie noch keine eindeutige Entscheidung fällen, weshalb die Teilnehmer noch einmal mit einem neuen Song auf die Bühne mussten.
Doch auf die Unterstützung des Publikums konnten die Sänger bei dieser Runde nicht mehr hoffen: Nur noch vereinzelte Besucher waren im Zelt zu sehen. Das war jedoch auch von Vorteil, fand Teilnehmerin Maria Kalix im Nachhinein: „Bei der zweiten Runde habe ich mich wesentlich wohler gefühlt. Es waren nicht so viele Augen auf mich gerichtet“, sagte die 14-jährige. Doch auch sie konnte das Publikum mit ihrer Interpretation der Sängerin „Adele“ nicht überzeugen. Nach dem Auftritt glaubte sie nicht an einen Sieg, war aber froh, sich getraut zu haben. „Ich hatte es mir viel schlimmer vorgestellt.“
Den ersten Platz und den damit verbundenen Hauptgewinn, eine professionelle Tonstudioaufnahme, holte am Samstag jedoch ein ganz anderer. Nach heftigen Diskussionen einigte sich die Jury auf den Elvis-Interpreten Harry Johnson aus Monheim.
Johnson trat seinen Gewinn jedoch an den Zweitplazierten Hannes Garstecki aus Hochdahl ab: „Ich muss zugeben, dass ich das ja schon etwas länger mache. Du bist jung und dir gehört die Zukunft — nimm du den Preis.“ Seinen ersten Auftritt hatte Hannes auch schon sicher. Noch am gleichen Abend spielte er vor mehreren hundert Zuhörern — im diesmal vollen Schützenzelt.