Bauschuttlager: Erkrath reißt der Geduldsfaden

Stadtverwaltung schaltet Anwalt ein, um Bauschuttlager auf dem Feldhof notfalls räumen zu lassen.

Foto: privat

Erkrath. Die Geschichte um das Bauschuttlager am Feldhof 10 scheint zu enden: Wie der städtische Beigeordnete, Fabian Schmidt, und der Leiter des Bauaufsichtsamtes, Helmuth Hentschel, jetzt mitteilen, hat die Stadt Erkrath einen Rechtsanwalt beauftragt, „ordungsbehördliche Maßnahmen“ einzuleiten. „Die Zeiten für Ordnungsgelder sind vorbei“, sagt Hentschel.

Nachgehakt

Seit Jahren gibt es ein Hin und Her um den Zustand des ehemaligen Bauernhofes der Familie Meyer. Vor allem deshalb, weil jeder, der Bauschutt wegzufahren oder zu entsorgen hatte, Heinrich Meyer anrufen konnte.

Nicht wenig Bauschutt hatte Meyer in Containern, der Scheune oder einfach auf Haufen auf seinem Gelände abgeladen, mehrere hundert Tonnen sollen es gewesen sein.

Aber nicht nur mit der Stadt liegt Meyer deswegen im Clinch, sondern auch mit seinem ehemaligen Geschäftspartner Peter Kallweit. Ihm gehört die Hälfte des Hofes und er möchte dort neben einem Pferdehof ein Bauern-Café betreiben. Erste Arbeiten dafür hat der Maler und Lackierer mit seiner eigenen Firma schon erledigt. Um die Klärung der durchaus sehr verwickelten Geschäftsbeziehung von Meyer und Kallweit kümmert sich derzeit das Wuppertaler Landgericht. Heinrich Meyer will aufgrund des laufenden Verfahrens keine Stellung nehmen. „Das ist kein Thema für die Öffentlichkeit“, sagt er.

Darauf, dass „der Bauernhof wieder in seinen Urzustand gebracht wird“ (Hentschel), will die Stadt Erkrath jedenfalls nicht mehr länger warten. Auch wenn — im Gegensatz zu früher — zuletzt kein neuer Schutt auf den freigeräumten Flächen aufgetaucht sei, liege dort noch immer ein fünf Meter hoher Berg. Wenn der nicht zügig entsorgt werde, stehe als letzte Möglichkeit die Versiegelung im Raum. „Meyer dürfte den Hof nicht mehr betreten“, erklärt die Stadt.

Dass es so lange gedauert hat, entschuldigt Hentschel mit dem Verfahren. Nur bei Gefahr für Umwelt oder Menschen hätte die Stadt sofort eingreifen dürfen. Zunächst einmal lief ein langwieriges Verfahren aus Fristen und Drohungen hin und her. „Aber auch wenn es länger gedauert hat, hat es so die Allgemeinheit nichts gekostet“, sieht Hentschel seinen langwierigen Weg zur Lösung des Problems bestätigt.