Bürgermeister-Kandidaten begrüßen die „Soziale Stadt“
Bei einer Gesprächsrunde mit Vertretern der Wohlfahrt sprach Trio aus der Politik über das Thema. Die Entscheidung dazu fällt am 10. Juni.
Erkraths Wohlfahrtsverbänden und gemeinnützige Organisationen setzen ihre Hoffnungen auf den Sozialausschuss, der Anfang Juni entscheiden wird, ob Erkrath einen Förderantrag für das Programm „Soziale Stadt“ stellen wird. Derzeit erarbeitet die Verwaltung ein Kurz-Exposé über den Ortsteil Sandheide, der im positiven Fall von der Förderung profitieren wird. Die Liga der Wohlfahrtsverbände, Die Tafel, Die Werkstatt, der TSV Hochdahl und die Buchhandlung Weber haben dazu gemeinsam einen Fragebogen der Stadt zur Einschätzung der Sandheide ausgefüllt.
„Das Förderprogramm „Soziale Stadt“ ermöglicht der Stadt Erkrath beispielsweise, den anstehenden Neubau der Grundschule Sandheide und anderes mehr mit bis zu zwei Dritteln der Planungs-, Herstellungs- und Gesamtbaukosten von Bund und Land gefördert zu bekommen“, greift Norbert Baumgarten, Geschäftsführer des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM) Erkrath, einen Förderschwerpunkt auf: „Dies allein generiert schon Millionenbeträge, auf die die Stadt eigentlich nicht verzichten kann.“ Darüber hinaus eröffne das Förderprogramm den Zugang zu weiteren Förderquellen wie dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Europäischen Regionalfonds (EFRE), so Baumgarten: „Allein über das Programm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ)“ sind Fördermittel von 300 000 Euro bis zwei Millionen Euro erschließbar.“
Am Donnerstag hatte Baumgarten die Kandidaten für das Amt des Erkrather Bürgermeisters — Detlef Ehlert (SPD), Reinhard Knitsch (Bündnis ’90/Die Grünen) und Christoph Schultz (CDU) — zu einer Diskussionsrunde mit Vertretern von SKFM, Tafel Erkrath und Die Werkstatt ins Sozialkaufhaus Rundum geladen. Zum Bearbeitungsstand des Kurz-Exposé konnten sie nichts sagen, aber alle drei sprachen sich deutlich für die „Soziale Stadt“ aus. Christoph Schultz betonte dabei, dass er nur für sich persönlich sprechen könne, nicht für die CDU, da er kein Erkrather Ratsmitglied sei. Zuvor hatte Detlef Ehlert daran erinnert, dass die SPD das Thema „Soziale Stadt“ aus der Taufe gehoben habe und CDU und BmU „sehr zögerlich“ waren: „Dadurch wurde viel Zeit vertan“, so der Sozialdemokrat.
„Voll und ganz dahinter“ stehe sowohl er persönlich als auch seine Partei, betonte Reinhard Knitsch und äußerte seine Zuversicht, im Ausschuss eine Mehrheit für das Programm zu erhalten. Die Förderung sieht der Bürgermeisterkandidat der Grünen klar als Aufwertung für die Sandheide: „Der Lebensqualität wird das Projekt nochmals Schub verleihen.“
Neben rein städtebaulichen Maßnahmen steht die Ansiedlung niederschwelliger sozialer Angebote und kultureller Veranstaltungen — unter anderem durch die Unterstützung des Ehrenamts — im Fokus der „Sozialen Stadt“, um Ortsteile attraktiver zu machen und soziale Brennpunkte zu entschärfen. Konkret gehe es darum, die Sandheide mit „mehr Leben zu füllen“, so Ehlert, und die Menschen an die Hand zu nehmen, sich selbst einzubringen und sich zu engagieren.