Das neue Jugendcafé im Kaiserhof
Das neue Jugendcafé im Kaiserhof kommt bei den Besuchern gut an. Einige von ihnen nutzen die Angebote fast täglich.
Erkrath. Endlich: Nach rund zehn Jahren Leerstand ist im ehemaligen Brauereiausschank im Kaiserhof wieder Leben in der Bude. Allerdings ist keine neue Gaststätte eingezogen, sondern das Alt-Erkrather Jugendcafé hat dort seine neue Heimat gefunden. Mit viel Tamtam und warmen Worten wurde es am Freitag vor einer Woche eröffnet (die WZ berichtete). Ein Aufwand, der sich gelohnt hat, wie der Leiter des Jugendamtes, Uwe Krüger, findet — und auf das frisch renovierte Innere zeigt.
Dabei sei das Flair des alten Ausschanks bewusst beibehalten worden. So hängt der Braukessel immer noch unter der Decke, ist der runde Tresen erhalten geblieben. Und auch die alte Bestuhlung gibt es noch — natürlich alles generalüberholt. „Wir wollen nicht mit dem pädagogischen Zeigefinger daherkommen“, erklärt Krüger. „Die Atmosphäre war und ist aber einfach zu gemütlich.“
Neu ist die offene Einbauküche — schließlich verbringen manche Jugendliche den halben Tag im Café. Außerdem die riesigen Sitzkissen im Tresen-Rund, in denen man fast versinkt. „Dort können die Kids chillen, sich also ausruhen, unterhalten, eine Cola oder einen Kaffee trinken“, sagt Uwe Krüger. Alkoholische Getränke sind tabu, ebenso gilt ein striktes Rauchverbot.
Einer der Besucher, der schon seit Jahren zu den Stammgästen des Jugendcafés gehört und zuvor regelmäßig im alten Standort an der Schubertstraße war, ist der 14-jährige Marvin Teichert. „Das ist echt cool hier“, sagt der Schüler der Carl-Fuhlrott-Schule. Und: „Es ist näher an meinem Zuhause.“
„Wir sind unter anderem aus Platzgründen in den Kaiserhof gezogen“, sagt Krüger im WZ-Gespräch. „Aber auch, weil es gegenüber dem S- und Bus-Bahnhof einfach besser zu erreichen ist.“ Er könne mit dem Bus quasi von Haustür zu Haustür fahren, bestätigt Marvin. „Eine echte Bereicherung.“ Der 14-Jährige nutze nahezu täglich das Angebot des Cafés, das jetzt wesentlich komfortabler daherkomme.
„Ich treffe mich mit meinen Freunden, wir kickern oder spielen eine Runde Billard im Untergeschoss“ , sagt Marvin. Für ihn sei der Kaiserhof mittlerweile ein fester Anlaufpunkt geworden — so wie zuvor die Schubertstraße, wo im Übrigen nach wie vor die Büros der Jugendcafé-Mitarbeiter sind. „Das haben wir extra so belassen“, sagt Krüger. Zwar gebe es auch im Kaiserhof Büros, „aber wir wollten die Geschäfte trennen. Beratungen an der Schubertstraße, Spaß haben im Kaiserhof.“
Was den Amtsleiter ganz besonders freut und was er auch in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses ausdrücklich betonte, war das Entgegenkommen der Anwohner. „Anfangs war da eine gewisse Skepsis, die wegen des möglichen Lärms auch berichtigt ist. Aber mittlerweile hat sich das gewandelt: Wir sind willkommen“, so Krüger.