Diätplan für die Energiefresser
Verwaltung soll den Verbrauch in städtischen Gebäuden auflisten. Dann soll Schritt für Schritt saniert werden.
Erkrath. Dass die städtischen Gebäude alles andere als auf dem energetisch neuesten Stand sind, ist keine Neuigkeit. Bereits im Mai des vergangenen Jahres haben die Politiker im Stadtrat über den Energieverbrauch der Erkrather Schulen diskutiert, nahmen unter anderem die Grundschule Sandheide ins Visier, deren Heizkosten allein bei 115 000 Euro liegen.
Am Dienstag stand der Energiebericht erneut auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses. Der bewertet unter anderem die Energieverbrauchskennwerte für das Bürgerhaus und das Verwaltungsgebäude Schimmelbuschstraße als „sehr schlecht“.
Dieses sowie den restlichen, noch immer nicht vollständigen Bericht nur zur Kenntnis zu nehmen, dazu waren die Politiker nicht mehr bereit. „Welche Strategie hat die Verwaltung? Wie will sie mit den Ergebnissen des Berichts umgehen?“, fragte unter anderem Bernhard Osterwind (BmU) und traf damit den Nerv der anderen Fraktionen.
„Wenn sie das Verwaltungsgebäude Schimmelbuschstraße schon vor Jahren saniert hätten, dann hätten sich die Investitionen längst amortisiert“, sagte Dieter Becker (SPD).
Und Peter Knitsch — der sich an das Ende der 1980er-Jahre verabschiedete Klimaschutzkonzept erinnert fühlte — formulierte einen ersten Antrag, einen ersten Arbeitsauftrag für die Verwaltung, um die systematische Abarbeitung der „Energiefresser“ auf den Weg zu bringen.
Die Befürchtung Osterwinds, mit diesem Auftrag komme die Stadt dem Energie Award zuvor und mache diesen überflüssig, teilte Knitsch nicht. „Die energetische Sanierung ist nur ein Teil des Energie Awards“, sagte der Grünen-Politiker.
Zur Erinnerung: Im Mai 2011 hat der Haupt- und Finanzausschuss gegen die Stimmen von CDU und FDP beschlossen, dass sich die Stadt Erkrath an dem Förderprogramm zum European Energy Award (EEA) beteiligt.
Dieser europäische Energiewettbewerb setzt sich zum Ziel, die Energiearbeit einer Kommune zu bewerten, diese anschließend regelmäßig zu überprüfen und Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz zu finden und zu nutzen. Diese wäre aber nicht vor 2013 der Fall.
Während Technischer Beigeordneter Fabian Schmidt an die Ausschussmitglieder appellierte, sich den städtischen Gebäuden im Rahmen dieses Wettbewerbes anzunehmen, formulierte Bürgermeister Arno Werner einen ersten Schritt auf dem Weg zur Sanierung der städtischen Gebäude.
„Ich habe das hier so verstanden, dass wir mit den größten Schwachstellen anfangen und mitteilen, wie wir uns vorstellen, diese zu beseitigen“, sagte er und erhielt für diesen Vorschlag, den Peter Knitsch noch einmal präzisierte, ein einstimmiges Votum.
Bis zu den Haushaltsplanberatungen im Februar identifiziert die Stadt ihre energetisch problematischen Gebäude und legt ein Konzept vor, wie diese saniert und welche energetischen Ziele in welchem Zeitrahmen erreicht werden sollen.