Diskussion um den Namenszusatz
FDP und BmU sind gegen den Titel „Tor zum Neandertal“.
Erkrath. Das Ergebnis hat sie überrascht. Sowohl Detlef Ehlert (SPD) als auch Wolfgang Jöbges (CDU) haben ihre jeweiligen Fraktionskollegen nach dem von ihnen favorisierten Namenszusatz für die Stadt Erkrath befragt.
Und sowohl bei den Sozial- als auch den Christdemokraten war die Meinung eindeutig: Erkrath soll den Namenszusatz „Tor zum Neandertal“ führen, der schon seit Jahren ihre Briefköpfe und Broschüren ziert.
„Wir reden über das Image einer Stadt“, sagte Bernhard Osterwind (BmU) im Haupt- und Finanzausschuss. „Mettmann nennt sich Neanderthal-Stadt. Wenn wir uns ,Tor zum Neandertal’ nennen, sind wir das Tor zu Mettmann. Das ist doch keine Profilschärfung unserer Stadt.“
Seine Fraktion bevorzugt den Zusatz „Fundort des Neandertalers“ und will auch den Aspekt der Menschheitsgeschichte stärker betonen. „Wir könnten zum Beispiel einen Wettbewerb an Schulen ins Leben rufen“, schlug Osterwind vor. Der könne durchaus auch auf die Gegenwart und die Zukunft ausgerichtet sein. Der Namenszusatz „Tor zum Neandertal“ sei überholt.
Unterstützung erfuhr die BmU von der FDP. „Der Fundort ist das Pfund, mit dem wir wuchern können“, warb Inge Berkenbusch eindringlich. Der Begriff Fundort ziehe die Besucher an, der Fundort sei das eigentliche Neandertal, nicht das Museum.
„Wir sollten die Auswirkungen eines Namenszusatzes nicht überbewerten“, warf Reinhard Knitsch (Grüne) ein. „Ich glaube nicht, dass er die Stadt auf- oder abwerten kann“, fügte er hinzu und sprach sich ebenfalls für den Zusatz „Tor zum Neandertal“ aus.
Weil die Ausschussmitglieder die Entscheidung über den Namenszusatz für Erkrath aber nicht alleine fällen wollen, werden sie die Bürger an der Findung eines passenden Zusatzes beteiligen.
Wie und in welcher Form — Bürgermeister Arno Werner sicherte zu, einen kostengünstigen und vollständigen Weg finden zu wollen — die Öffentlichkeitsbeteiligung stattfinden soll, wird in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung am Dienstag, 22. November, um 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses diskutiert.