Ehemalige Prinzenpaare lassen die Puppen tanzen

Sitzungspräsident Jürgen Prinz führte mit Witz und Charme durch das Programm in der ausverkauften Wichernhalle.

Foto: M. Beier

Erkrath/ Unterbach. Im ganzen Eselsland gab es seit Monaten keine Karten mehr für den „Bunten Abend“ in der Wichernhalle. Der Karnevalsausschuss bot einen unvergesslichen karnevalistischen Abend, in dessen Mittelpunkt der Auftritt der Ex-Prinzen stand.

Bereits seit September hatten die „Weißjacken“, so werden die Ex-Prinzen aufgrund ihrer einheitlichen Uniform in Unterbach genannt, fleißig geübt. „Da es in Unterbach keine geeignete Möglichkeit gab, mussten wir auf ein Bestattungsinstitut in Hilden ausweichen. Zwischen Särgen und Urnen haben wir dennoch diese lustige Nummer hinbekommen“, berichtet Norbert Fuchs, der selbst als Prinz von 2005 zusammen mit 14 weiteren Ex-Prinzen und -Prinzessinnen auf der Bühne stand.

Martin Beier, Karnevalsausschuss

Das Besondere war jedoch, dass er eigentlich sitzend stattfand. „Die Beine wurden links und rechts als Tollitäten verkleidet, während die Ex-Prinzen hinter einer schwarzen Wand versteckt waren. Und dann ließen die Ex-Prinzen die Puppen tanzen“, berichtet Pressewart Martin Beier begeistert. „Für mich war das einer der besten Auftritte der vergangenen Jahre“. So war es auch kaum verwunderlich, dass Choreografin Sandra Lieverscheidt und Kostümschneiderin Monika Schulte nach der Zugabe auch mit tosendem Applaus gebührend gedankt wurde.

Ein Novum erlebten die Unterbacher Karnevalisten dazu mit Sitzungspräsident Jürgen Prinz. Er wurde vor einigen Jahren nicht nur seinem Namen gerecht, er führte auch mit viel Witz und Charme durch den „Bunten Abend“. Dass Georg Braun, der eigentliche Präsident des KA, ihm nicht nur auf der Bühne zuarbeitete, sondern auch im Vorfeld dieser „Übernahme“ zugestimmt hatte, zeigt, wie freundschaftlich es im Unterbacher KA zugeht. Die Jecken im Eselsland sind ohnehin bekannt dafür, ihren Karneval mit viel Herzblut und Engagement zu feiern.

So hatte Literat Kay Adam nicht viel Mühe, das Programm für den „Bunten Abend“ zusammen zu sten. „Bis auf einen Programmpunkt stammt alles aus eigenen Reihen“, zeigt er auf den Ablaufplan. Ob Minitanzgarde, Männerballett, die Tanzgarden Rot-Weiß und Weiß-Rot, Rösige Penn oder die Ex-Prinzen — der Unterbacher Karneval kann über Künstlermangel oder Nachwuchssorgen nicht klagen.

Dass Prinz Stephan und seine Bärbel bei nahezu allen Auftritten nicht nur einbezogen, sondern mitunter auch durch den Kakao gezogen wurden, ist schon fast Ehrensache.