Ein Nachmittag des Miteianders — Deutsche feiern mit Flüchtlingen
Einheimische und Neubürger lernten sich bei einem Fest kennen.
Erkrath. Gemeinsam essen und trinken, sich gegenseitig besser kennen lernen und miteinander ins Gespräch kommen — das war das Ziel beim Tag der Begegnung vor dem Bürgerhaus in Hochdahl. Anlässlich des Opferfestes hatte der Marokkanische Familien- und Kulturverein Bürger und Flüchtlinge dazu eingeladen. „Wir möchten die Flüchtlinge willkommen heißen und auf sie zugehen“, betonte Organisator Mohammed Assila. Mit seinem Verein möchte er die Menschen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea und dem Irak auch langfristig auf dem Weg der Integration unterstützen.
„Dazu gehört auch, ihnen zu vermitteln, dass sie als Bürger nicht nur Rechte haben, sondern auch Verpflichtungen übernehmen müssen. Sie sollen sich und ihre Kompetenzen in die Gesellschaft einbringen.“ Zu Sprachkursen, Behördengängen und im Alltag sollen sie Begleiter bekommen. „Brücken zu schlagen ist unsere Aufgabe. Statt Absichtserklärungen abzugeben, möchten wir das mit Leben füllen“, sagte Mohammed Assila. Unterstützung bekam er von den türkischen, libanesischen, syrischen und palästinensischen Gemeinschaften.
„Die Hilfsbereitschaft der Bürger ist enorm groß. Wir bekommen viele Spenden, viele ehrenamtliche Helfer machen Sport- und Sprachangebote, die Flüchtlingshilfe bringt sich ebenfalls stark ein“, lobte Astrid Abel. Sie ist für die Unterkunft mit Bürgerhaus mit 126 Menschen verantwortlich. Für sie ist es das Wichtigste, dass die Gäste sich in Erkrath willkommen fühlen. „Die meisten möchten gerne bleiben. Sie haben alle eine lange Reise hinter sich und sich froh, endlich hier angekommen zu sein.“ So ging es auch Qusai Scheir. Der Mediziner stammt aus Syrien und ist glücklich, in Deutschland zu sein. „Das war mein Wunsch. Hier kann ich mich sicher fühlen. Das ist ein Land der Liebe, so etwas gibt es in meiner Heimat nicht.“ Der herzliche Empfang am Bahnhof hat ihn sehr berührt.
Dazu tragen auch die vielen Ehrenamtler wie Margot Wald-Heiland bei. Sie kommt fast täglich, um da zu helfen, wo es nötig ist. „Das ist meine Vorstellung von Menschlichkeit. Wir können die Welt nur in kleinen Schritten ein bisschen besser machen.“ Sie empfindet ihren Einsatz als persönliche Bereicherung. „Mein Horizont erweitert sich jeden Tag.“