Erkrath Motorhaube ziert Skulpturenweg

Erkrath. · Die Neanderart Group arbeitet weiter an ihrem Freiluft-Projekt. Der Kreis Mettmann hat es bereits für ,,sehenswert“ befunden.

Marco Holzheier mit der Motorhaube, die er für den Skulpurenweg mit der Spraydose bearbeitet hat. Die Haube steht im Bereich der Bavierschule hinter der roten Brücke.

Foto: Buchholz

Den Skulpturenweg an der Düssel erweitert ein neuntes Objekt, meldet die heimische Künstlervereinigung Neanderart Group. Es handelt sich um eine ausrangierte Motorhaube, die der Düsseldorfer Marco Holzheier mit der Spraydose bearbeitet hat. Schon mehrfach ist er in Erkrath aktiv gewesen. Jüngste Arbeiten sind ein Säbelzahntiger und der Neandertaler mit blauen Kopfhörern an der Bahnunterführung Kreuzstraße. Auch einigen Stromkästen hat er – in Absprache, also ganz legal – zu Glanz verholfen. „Jetzt konnten wir ihn für ein Kunstwerk an der Düssel gewinnen, das vorher nur prophylaktisch gesprayt worden war. Eine reizvolle Aufgabe, Marco sagte sofort zu“, berichtet Ralf Buchholz von der Neanderart Group. Voller Stolz meldet er zudem, dass das von ihm angestoßene Projekt Skulpturenweg jetzt auf der Neanderland-Website mit dem Etikett ,,sehenswert“ geführt wird.

Auch auf der Website der Stadt Erkrath soll der Kunstweg noch seinen Platz finden und es werden noch einige Skulpturen folgen, kündigt Buchholz an. Darüber hinaus sind Führungen, Foto-Safaris und Landschaftsmalerei an der Düssel geplant, ebenso wie eine Krimilesung. Über den Weg und seine Sehenswürdigkeiten informiert eine Broschüre, die unter anderem auch im Rathaus ausliegt, eine Facebook-Seite und die unten stehende Website. Erst kürzlich ist Buchholz von der Düsselquelle in Wülfrath bis zu den Zuflüssen in den Rhein geradelt und hatte dabei festgestellt, „wie abwechslungsreich und schön es doch rund um die Düssel ist“. Natürlich hätten das schon andere vorher gemacht, aber man müsse es einfach selber erleben.

Auch Marco Holzheier hat schon wieder neue Aufträge, um Erkrath an diversen Stellen zu verschönern. Es bestehe eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt der Stadt, neue Projekte würden stets im Teamwork besprochen und erarbeitet, unterstreicht Buchholz. In Planung ist derzeit das „Aufhübschen“ des Alt-Erkrather Bahnhofs.

Im Mai 2018 war die Neanderart Group mit dem Spatenstich zum Skulpturenweg an der Düssel gestartet – voller Freude, diesen Weg mit viel Eigenleistung der teilnehmenden Künstler und der Gruppe einzurichten. Mit dem Projekt will sie auf den Naherholungswert der in Alt-Erkrath recht stiefmütterlich behandelten Düssel aufmerksam machen. Nach und nach soll der Flusslauf vom Toni-Turek-Stadion bis hinter die Neandertalbrücke mit Skulpturen, Objekten und Licht versehen und damit attraktiver gestaltet werden. Für die fernere Zukunft ist die Ausdehnung des Wegs bis nach Düsseldorf-Gerresheim vorgesehen.

Wie so oft bei Objekten im öffentlichen Raum hatte auch der Erkrather Skulpturenweg bereits mit Vandalismus zu kämpfen. Mitte 2019 sind über mehrere Wochen Skulpturen und deren Beschilderung zerstört oder herausgerissen worden. Die Neanderart Group hat die Zerstörungen mit Geld aus ihrer knappen Künstlerkasse beseitigt und einem Objekt zu mehr Standfestigkeit verholfen. Die Motorhaube von Marco Holzheier wurde vorsorglich mit einer Anti-Graffitit-Schutzschicht versehen.