Entdeckungstour in Tropfsteinhöhle

Eine Gruppe von Jugendlichen aus Erkrath unternahm eine aufregende Höhlentour durch die Grotte de la Maltiere in Frankreich.

Erkrath. Schwüle 37 Grad Außentemperatur und erfrischende 8 Grad in der Höhle — „es hat sich angefühlt, als wenn man gegen eine Wand läuft“, scherzt Johannes Schubert. Er ist Leiter der „Royal Rangers“ der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (EFG) Erkrath „Treffpunkt Leben“ - einer Pfadfindergruppe also. Und nicht nur die klimatischen Bedingungen seien eine Herausforderung gewesen, auch das andere Zeitgefühl und die körperlichen als auch psychischen Anforderungen an die jungen Pfadfinder waren besonders. „Da kann es schnell zu einem Höhlenkoller kommen“, erzählt Schubert. Ein Wochenende lang waren jetzt sechs Jugendliche der Freikirchlichen Gemeinde mit ihrem Betreuer in Ostfrankreich, um dort eine Tropfsteinhöhle zu erkunden. Einer von vielen Ausflügen, die die „Royal Rangers“ regelmäßig machen.

Insgesamt neun Stunden waren Schubert und die Jugendlichen im Alter von 17 bis 19 Jahren in der Höhle. Fernab von touristischen und geführten Touren kletterten die Teilnehmer mal an tiefen Löchern vorbei, mal robbten sie aber auch durch enge Gänge und Matsch. Eine gewisse Fitness sei vonnöten gewesen — und Auswahlkriterium, wer von den insgesamt 30 Pfadfinder-Leitern der EFG Erkrath mitfahren durfte. Morgens früh startete die kleine Truppe bei sehr gutem Wetter mit dem hauseigenen Bus. Sieben Stunden später erreichten sie erschöpft, aber voller Vorfreude Bournois im französischen Jura.

Der Startpunkt war nur wenige Gehminuten vom etwa sieben Meter tiefen Einstiegsschacht zur „Grotte de la Maltiere“ entfernt. Sie darf jedermann betreten, ohne sich vorher eine behördliche Erlaubnis einholen zu müssen. Ein Geheimtipp ist die Höhle aber nicht mehr, da sie als auch für Anfänger als geeignet gilt und keine Gefahr darstellt, wie Schubert betont. „Es handelt sich um keine aktive Wasserhöhle“, betont er mit Blick auf das Unglück in Thailand, bei dem eine Gruppe von Jugendlichen in einer Höhle eingeschlossen war.

Foto: EFG

Johannes Schubert, Leiter der „Royal Rangers“ der Evangelisch- Freikirchlichen Gemeinde

Am nächsten Tag ging es dann für die Erkrather Jungs los, die diese Tour zum ersten Mal absolvierten. „Hinein ins dunkle Loch“, lautete die Devise, um die versteckten Schönheiten zu erforschen und in eine andere Welt einzutauchen. Nachdem sich die Gruppe zum Einstieg in die Grotte abgeseilt hatte, war sie vom ersten Moment an fasziniert von ihren gewaltigen Stalaktiten und Stalagmiten, riesigen Hallen und verzweigten Gängen, aber auch engen Löchern und Ritzen, an denen es sich durchzuzwängen galt. Dieser Anblick zog sich bis in den letzten Winkel der Höhle hinein. Mit jedem weiteren Meter wurde es zunehmend feuchter, und es zeigte sich eine immer größere Tropfsteinpracht. Besonders beeindruckend war laut Schubert die im Volksmund so genannte „Metro“ im hinteren Teil der Höhle.

Aufgrund ihrer Größe und dem ebenen, relativ trockenen Boden hätte man hier eigentlich auch Fußball spielen können, erzählt er. Allgemein verlaufen die Wege in der Grotte de la Malatiere weitgehend eben und können aufrecht begangen werden.

„Die Jungs haben sich gut gehalten“, resümiert Schubert und schließt nicht aus, dass die EFG Erkrath und ihre Pfadpfinder sich noch einmal zu der Tropfsteinhöhle aufmachen werden. „Auch wenn man erstmal wieder froh ist, draußen zu sein“, witzelt er.