Pandemie in Erkrath Luftreinigungsgeräte für Kitas und Schulen gefordert
Erkrath · Vor einem Dreivierteljahr hatte die Erkrather Politik die Anschaffung abgelehnt. Grüne wollen Schließung von Schulen und Kitas im Herbst vermeiden.
(dne) Gut zwei Wochen nach Ende der nordrhein-westfälischen Sommerferien soll der Stadtrat Erkrath am 2. September erneut über die Ausrüstung der Schulen und Kindertageseinrichtungen mit Luftreinigungsgeräten diskutieren. Dies haben Bündnis 90/Die Grünen beantragt. Sie wiederholen damit ihren Antrag aus dem Oktober 2020 und fordern erneut „einen besseren Schutz vor der Infektion mit dem Corona-Virus für Schüler*innen, Lehrer*innen und das Betreuungspersonal zu gewährleisten sowie die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts sicherzustellen“.
Anschaffung wurde aus Kostengründen abgelehnt
Die Grünen hatten sich bereits im Oktober 2020 für die Anschaffung von Luftreinigungsgeräten im Stadtrat eingesetzt, die Mehrheit der anderen Fraktionen und die Stadtverwaltung hatten die Initiative damals aber noch aus Kostengründen abgelehnt. Lediglich für wenige, nicht oder sehr schlecht zu belüftende Schulräume wurde die Anschaffung von Reinigungsgeräten beschlossen.
Bereits der damaligen Entscheidung war eine intensive Diskussion vorangegangen. Die Grünen machten geltend, es gebe ein vom Max-Planck-Institut entwickeltes Gerät zur Luftreinigung, das kostengünstig sei und keine langen Lieferzeiten habe. Der Preis liege bei diesem Modell bei geschätzten 650 Euro, hieß es im Vorjahr. Dagegen informierten zwei Vertreter der Erkrather Firma ercoteq den Ausschuss über die von ihnen favorisierten Geräte, die innerhalb von fünf bis zehn Minuten die Luft eines Raumes komplett austauschen könnten. Allerdings sprachen die beiden Fachleute auch von Kosten zwischen 2000 und 5000 Euro pro Gerät.
Die beiden schulpolitischen Sprecherinnen der Grünen Ratsfraktion in Erkrath, Andrea Stracke-Knitsch und Sabine Georg, machten deutlich: „Inzwischen mehren sich die Stimmen, die die Ausstattung von Schulen und Kitas mit entsprechenden mobilen oder stationären Geräten fordern. Auch das Umweltbundesamt hat klargestellt, dass es die Anschaffung von qualitativ hochwertigen Luftreinigungsfiltern für eine sinnvolle Maßnahme zum Schutz der Lehrer*innen, des Betreuungspersonals und der Kinder und Jugendlichen hält.“
Die Grünen-Politikerinnen betonen ihr Ziel, den Präsenzunterricht in den Schulen und die Betreuung in den Kindertagesstätten auch dann aufrecht zu erhalten, wenn die Zahl der Corona-Infektionen im Herbst wieder zunimmt. Es dürfen nicht zu erneuten Schließungen kommen. „Deshalb hoffen wir, dass die übrigen Fraktionen ihre ablehnende Haltung nun überdenken und unserem Antrag zustimmen.“ Sie forderten die übrigen Parteien auf, ihre Ablehnung zu überdenken.