Mobilität in Erkrath Stadt stellt Ausbaupläne für die Kattendahler Straße vor
Erkrath · Im Ausschuss soll die Politik die Weiterführung der Planung für die stark sanierungs- und umbaubedürftige Kattendahler Straße beschließen. Die Kosten werden noch saftig steigen. Und zeitnahe Umsetzung ist nicht in Sicht.
Die aus Sicht der Anwohner gefühlt unendliche Geschichte des geplanten Ausbaus der rumpeligen oberen Kattendahler Straße wird in der kommenden Woche fortgeschrieben. Dann tagt der Ausschuss für Mobilität und wird unter anderem den Vertreter eines Ingenieurbüros hören, der die Vorplanung für die Straße vorstellt. Die Politik dürfte der „Weiterführung der Planung auf Basis der vorgestellten Variante“, wie es in der Vorlage heißt, zustimmen. Aber die Stadtverwaltung sieht aufgrund katastrophaler personeller Engpässe keine Möglichkeit zur zeitnahen Umsetzung des Projekts.
Denn von insgesamt sechs Ingenieurstellen im Tiefbaubereich sind momentan nur zwei besetzt, informiert die Verwaltung. Eine Prognose, wann die Lücken geschlossen werden können, mag sie nicht abgeben, möchte aber dennoch eine Entscheidung über die Varianten herbeiführen, damit das beauftragte Ingenieurbüro eine detailliertere Entwurfsplanung und Kostenberechnung erstellen kann. Denn sollte sich während der weiteren Planung eine Stellenbesetzung mit Berufserfahrung ergeben, könnte der Ausbau zügig weitergeführt werden, so das Kalkül der Verwaltung.
Den Ausbaubedarf hat das Ingenieurbüro so mühelos wie jeder andere Benutzer der Kattendahler Straße erkannt: Die Verkehrsführung (teils Einbahnstraße, teils Begenungsverkehr) ist nicht eindeutig geregelt, der Verkehrsraum ist „weitestgehend undefiniert“ und Nebenanlagen für den ruhenden und fußläufigen Verkehr (sprich Fußweg und Parkplätze) fehlen gänzlich. Diese Situation bedinge eine schlechte Verkehrsübersicht und beeinträchtige die Verkehrssicherheit. Die vielen, teils schon wieder abgeplatzten Flickstellen im Asphalt entsprächen nicht den einschlägigen Vorgaben.
Der geplante Ausbau der oberen Kattendahler Straße zwischen Einmündung Schmiedestraße und Einmündung Bergstraße soll sich über zirka 160 Meter erstrecken. Die Planung sieht eine Neuordnung des Straßen-/Verkehrsraumes, einen Gehweg und eine geordnete Parksituation vor. Die Fahrbahn soll wegen des Busverkehrs, der in beide Richtungen fließen muss, von 4,10 auf 6,50 Meter erweitert werden. Der nördliche Fahrbahnrand wird beibehalten und die Fahrbahn nach Süden verbreitert. Für die südliche Straßenseite sind acht Stellplätze, drei Baumpflanzungen und ein durchgängiger Gehweg zwischen Schmiedestraße und Bergstraße vorgesehen.
Die Kostenschätzung stammt von 2021 und liegt bei 402 352 Euro brutto, wobei 289 063 Euro auf die Fahrbahn entfallen, die nach dem Kommunal-Abgabengesetz (KAG) berechnet und zu 100 Prozent vom Land NRW getragen werden. Für Gehweg und Parkplätze werden zirka 94 129 Euro fällig, die nach Baugesetzbuch abgerechnet werden. Dies bedeutet, dass sie zu 90 Prozent von den Eigentümern der anliegenden Grundstücke bezahlt werden müssen. Wegen der Auswirkungen von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg sei indes, so die Stadt, mit einer Erhöhung der Kosten zu rechnen, weshalb sie die Kostenschätzung aus dem Jahr 2021 pauschal um 25 Prozent erhöht. Erste Submissionsergebnisse aus dem Jahr 2022 bestätigten diese Tendenz.
Der städtische Ausschuss für Mobilität tagt am kommenden Dienstag, 23. August, um 17 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses an der Bahnstraße in Alt-Erkrath.