Brückenfest in Erkrath Wüstenbussard Joe sorgt für Faszination
ERKRATH · Viertes Brückenfest zum 40-jährigen Jubiläum: Warum die Ercroder Jonges am Wochenende alles richtig gemacht haben.
Endlich wieder Brückenfest! Die Zwangspause durch die Pandemie war lange genug. Der Heimatverein „Ercroder Jonges“ begeht in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum, und da passte es sehr gut, dieses Datum mit dem Revival des Sommerfestes an Haus Brück zu verbinden. Im Vorfeld hatte der Vorstand angekündigt, dass es nur eine abgespeckte Version werden würde, weil nach zwei Jahren Corona die Einnahmen aus anderen Veranstaltungen fehlen würden. Doch davon war am Wochenende nichts zu spüren.
Baas Frank Schellhase übernahm die Begrüßung gegen 16 Uhr, als alle sich „aufgewärmt“ hatten und der Festplatz nach drei Stunden immer voller wurde. „Dies ist das vierte Brückenfest, und gefühlt die erste richtige Veranstaltung seit drei Jahren.“
Natürlich nur gefühlt, denn die Corona-Pandemie begann ja Anfang 2020 und in diesem Jahr hatten die Jonges bereits mit dem Maifest einen „Probelauf“ gestartet.
Frank Schellhase wies auf das Vereinsjubiläum hin und warb dafür, sich die Zeit zu nehmen, einen kleinen Film über die Geschichte Erkraths und der Jonges anzuschauen, der in einem Zelt in Dauerschleife gezeigt wurde. „Und dann haben wir noch die Rassegeflügelschau um halb fünf“, scherzte Schellhase.
Bei dem „Rassegeflügel“ handelte es sich um ehrwürdige Greifvögel, die Johann Seemayer aus seiner Falknerei Neandertal mitgebracht hatte. Am Waldesrand, in sicherer Entfernung zu der lauten Musik auf dem Festplatz, präsentierten Seemayer und seine Kollegin Wüstenbussard, Schleiereule und Gerfalke. Mit dem Bussard auf der Hand fragte der Falkner in die Runde, was man denn schon über Greifvögel wisse, und die Kinder konnten durchaus einiges beantworten. Bei Greifvögeln spricht der Experte von „kröpfen“ statt „essen“, denn Unverdauliches landet im Kropf, einem Beutel im Hals, und wird später wieder rausgewürgt. Dieses „Gewölle“ kann bei Eulen auch Knochen enthalten, bei Taggreifvögeln eher nicht, da diese die Knochen für ihren Stoffwechsel brauchen.
Währenddessen wurden die Kinder von Bürgermeister Christoph Schultz ungeduldig, denn sie wollten endlich auf die Hüpfburg. An die jüngsten Gäste war vorzüglich gedacht, denn neben zwei verschiedenen Hüpfburgen lockten auch ein Torwandschießen und der Stand der RC-Freunde Alt-Erkrath, bei dem die Gäste mit winzigen ferngesteuerten Autos auf einem Lego-Kurs Rennen fahren konnte. Wer gerade nicht die Flugschau von Wüstenbussard mit dem Spitznamen „Joe“ bestaunte, machte es sich bei Kaffee und Kuchen, Raclette und Wein, oder ganz klassisch Bier und Würstchen vom Schwenkgrill gemütlich.
Als es Abend wurde, gingen Familien mit kleinen Kindern nach Hause und auf der Bühne startete die Live-Show der „Golden Boys“.
Dass es über das Wochenende nur eine statt drei verschiedene Bands gab, war auch schon die einzige Einschränkung bei diesem „Brückenfest light“.